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Russland: Ehrungen für Lenin

or dem Jahrestag der Oktoberrevolution haben hunderte kommunistische Russen in Moskau rote Nelken am aufgebahrten Leichnam von Wladimir Iljitsch Lenin, dem Gründer des Sowjetstaates, niedergelegt.

Etwa 2000 Menschen kamen angeführt vom Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Gennadi Sjuganow, auf den Roten Platz und besuchten das Lenin-Mausoleum. Der 7. November ist nach einer Verfügung der Regierung ist diesem Jahr zum ersten Mal kein Feiertag.

Präsident Wladimir Putin ließ den 7. November als Nationalfeiertag durch einen „Tag der Volkseinheit“ am 4. November ersetzen. Die Kommunisten protestierten dagegen. Viele Errungenschaften der sowjetischen Zeit hätten den Grundstein für die moderne Gesellschaft gelegt, erklärte Sjuganow auf seiner Internet-Seite. Die Kommunisten planten für Montag Protestmärsche im ganzen Land. Der KP-Vorsitzende hat für 2008 seine neuerliche Kandidatur für das russische Präsidentenamt angekündigt.

Der so genannte Sturm auf das Winterpalais in St. Petersburg, der 1917 den Sieg der Bolschewiken über die bürgerliche Regierung besiegelte, fand nach dem damals in Russland gültigen Julianischen Kalender in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober statt. Nach dem später übernommenen Gregorianischen Kalender fällt dieses Datum auf den 7. und 8. November.

Der neue „Tag der Volkseinheit“ soll an die Befreiung Moskaus von zweijähriger polnischer Besetzung im Jahr 1612 erinnern (1613 kam die Dynastie Romanow auf den Thron). In der russischen Bevölkerung ist die Bedeutung des neuen Feiertags noch weitgehend unbekannt. Mit dem Tag der Volkseinheit will der Kreml den russischen Patriotismus stärken.

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