Allein in Moskau waren 40 Veranstaltungen geplant, um den neuen Feiertag bekannt zu machen, darunter die feierliche Auszeichnung von 200 Paaren, die bereits mehr als 25 Jahre zusammen sind, sowie die Einweihung einer besonders geformten Bank, auf der zerstrittene Paare zusammenrücken und sich aussprechen sollen. Weitere Feiern wurden unter anderem in St. Petersburg und der am Pazifik gelegenen Hafenstadt Wladiwostok organisiert.
Der Feiertag war auf Drängen der orthodoxen Kirche und russischer Nationalisten eingeführt worden, die sich an der Begeisterung vieler Russen für den Valentinstag am 14. Februar störten. Der 8. Juli ist der Todestag des Heiligenpaars Pjotr und Fewronia – das Ehepaar war vor 780 Jahren wegen seiner Liebe verfolgt und getötet worden, ihre Leichen wurden der Legende zufolge in einem einzigen Sarg beerdigt. Russlands neue First Lady, Swetlana Medwedewa, übernahm persönlich die Leitung des Organisationskomitees.
Ziel des russischen Liebesfests ist es auch, die Geburtenrate zu fördern. Zwischen 1992 und dem vergangenen Jahr schrumpfte die Einwohnerzahl von 149 Millionen auf 142 Millionen Menschen, was den damaligen Staatschef Wladimir Putin schon vor zwei Jahren dazu veranlasste, Alarm zu schlagen: Er bezeichnete den Bevölkerungsrückgang als “schwerwiegendstes Problem des modernen Russlands” und kündigte familienpolitische Maßnahmen an. In der russischen Region Uljanowsk gibt es inzwischen bereits einen Extra-Urlaubstag, der zur Zeugung von Nachwuchs genutzt werden soll – von den örtlichen Medien treffend “Empfängnistag” genannt.
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