In einer großen Talkshow des russischen Staatsfernsehens, normalerweise streng kontrolliert und zensiert, zeichnete Militäranalyst Chodarenko ein Bild vom Krieg in der Ukrain, das ganz und gar nicht den offiziellen Darstellungen des Kremls entsprach. Chodarenko galt bereits vor seinem Auftritt im Fernsehen als Kritiker der Invasion in der Ukraine.
BBC-Journalist Steve Rosenberg postete einen Mitschnitt des Auftritts von Chodarenko in der Talkshow des russischen Staatssenders Rossiya-1 auf Twitter.
Unter anderem warnte Chodarenko davor, dass die Moral der ukrainischen Armee ungebrochen sei, dass die Ukraine mit westlicher Hilfe eine Million Soldaten aufstellen könnte und die Lage für Russland noch schlechter als bisher werden könnte. Man müsse die Situation militärisch und politisch realistisch beurteilen, sonst werde man irgendwann von der Realität so hart getroffen, dass man nicht wisse, wie einem geschieht, so der Ex-Generalstabsoffizier.
"Situation ist nicht normal"
Moderatorin Olga Skabejewa, voll auf Kreml-Linie und als Putin-treu bekannt, konnte oder wollte Chodarenko wenig entgegensetzen. Der Experte zeigte sich wiederholt überzeugt, dass die Russen der Realität ins Gesicht blicken müssen: "Die ganze Welt ist gegen uns, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Die Situation kann nicht normal sein, wenn es eine Koalition von 42 Ländern gegen uns gibt."
Skabejewa blieb an Ende nur den Ausführungen des Ex-Offiziers mit Propaganda-Worthülsen wie Russlands Existenz stünde auf dem Spiel, Moskau sei zum Krieg gezwungen worden, es könne keinen Dialog geben und die große russische Nation werde gewinnen, zu beenden.
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(VOL.AT)
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