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Russische Polizei prügelt Demonstranten

Bei einer Oppositionskundgebung in der russischen Stadt St. Petersburg ist die Polizei gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Auch ältere Menschen wurden geschlagen.

Die mit Schlagstöcken ausgerüsteten Beamten der Spezialeinheit OMON hätten am Sonntag auch ältere Menschen niedergeprügelt, berichteten Augenzeugen. Schätzungsweise bis zu 1000 Menschen hatten auf einer genehmigten Kundgebung im Stadtzentrum der zweitgrößten russischen Stadt gegen die Politik von Präsident Wladimir Putin protestiert.

Zu den Übergriffen kam es, als die Menschen nach Abschluss der Kundgebung durch einen engen Polizei-Kordon gezwungen wurden. Demonstranten riefen in Sprechchören „Russland ohne Putin“. Mehrere Anhänger der Oppositionsbewegung „Das andere Russland“ wurden festgenommen.

Einer der Redner auf der Veranstaltung war der umstrittene Skandalautor Eduard Limonow, Anführer der verbotenen national-bolschewistischen Partei. Über der Protestkundgebung auf dem Pionier-Platz im Zentrum von St. Petersburg kreiste ein Polizeihubschrauber.

Nach der gewaltsamen Auflösung der Anti-Putin-Proteste am Samstag in der Hauptstadt Moskau sollen nach unbestätigten Angaben noch nicht alle Festgenommenen freigelassen worden sein. Einige seien Minderjährige aus anderen Städten, die gar nicht an der Protestkundgebung teilgenommen hätten, sagte ein Anwalt dem Radiosender „Echo Moskwy“. Bei dem nicht genehmigten Protestmarsch durch das Zentrum von Moskau waren nach Polizeiangaben 250 Menschen in Gewahrsam genommen worden, darunter auch der Oppositionspolitiker und frühere Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Die meisten von ihnen, darunter Kasparow, wurden nach einigen Stunden mit der Androhung eines Gerichtsverfahrens wieder freigelassen.

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