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Russische Justiz ermittelt wegen Terrorismus

Nach der Bombenexplosion in einem russischen Linienbus mit mindestens acht Toten und mehr als 50 Verletzten hat die Justiz Ermittlungen wegen Terrorismus eingeleitet. "Der Hauptverdacht geht in Richtung Terrorismus", sagte der Gouverneur von Samara, Wladimir Artjakow.

Einige der Verwundeten seien in kritischem Zustand.
In der Industriestadt Togliatti an der Wolga, mehrere hundert Kilometer südöstlich von Moskau, war in der Früh ein Sprengsatz in einem Linienbus explodiert. Es gäbe Grund zur Annahme, dass die Bombe unter dem Bus oder auf dem Boden des Fahrzeugs platziert worden sei, hieß es in Polizeikreisen. Die Staatsanwaltschaft sprach der Nachrichtenagentur RIA Novosti zufolge von einem terroristischen Akt und leitete eine Untersuchung wegen Mordes und unerlaubten Besitzes von Sprengstoff ein.

Der Sprengsatz ist nach Polizeiangaben nicht – wie bei Anschlägen üblich – mit Metallteilen ummantelt gewesen, mit denen die Vernichtungskraft erhöht wird. Er habe einer Menge von einem Kilogramm TNT entsprochen, hieß es in Agenturberichten. Es gab zunächst keine Hinweise auf mögliche Motive für einen Terroranschlag.

Togliatti ist Sitz des größten Autoherstellers des Landes, AvtoVaz, und wird daher mitunter auch als das Detroit Russlands bezeichnet. Kriminelle Gruppierungen, von denen viele mit Autoteilen handeln, tragen dort regelmäßig Revierkämpfe aus. Morde an Bandenmitgliedern sind nicht selten, auch Sprengsätze werden häufig eingesetzt, um Rechnungen zu begleichen.

In Russland wird am 2. Dezember ein neues Parlament gewählt.

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