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Russische Anwältin berichtet über Treffen mit Trump Jr.

Trump Jr. muss vor Ausschuss aussagen
Trump Jr. muss vor Ausschuss aussagen ©APA (Archiv/AFP)
US-Präsidentensohn Donald Trump Jr. sieht sich mit brisanten Angaben zu seinen Russland-Kontakten im Wahlkampf konfrontiert. Eine russische Anwältin berichtete, Trump Jr. habe ihr vorgeschlagen, dass eine mögliche Trump-Regierung die Russland-Sanktionen des US-Kongresses im Sinne Moskaus prüfen könnte. Im Gegenzug habe er nach kompromittierenden Informationen über Hillary Clinton gefragt.

Die russische Anwältin Natalia Veselnitskaya ging nach eigenen Angaben mit zwei Zielen in das Treffen mit Trump Jr. und weiteren Mitarbeitern des damaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump: Sie habe potenziell belastende Materialien über Trumps Gegenkandidatin Clinton anbieten wollen, und sie habe für eine Aufhebung eines 2012 erlassenen Gesetzes mit Sanktionen gegen Russland werben wollen, sagte sie nun zur Nachrichtenagentur Bloomberg.

Trump Jr. wollte Belege

Trump Jr. habe sich offen für eine Zusammenarbeit gezeigt, sagte Veselnitskaya. Im Hinblick auf das Sanktionsgesetz habe er gesagt: “Wenn wir an die Macht kommen, können wir auf die Angelegenheit zurückkommen und schauen, was wir tun können.” Im Gegenzug habe er explizit um schriftliche Belege über illegale Wahlkampffinanzierung zugunsten Clintons gebeten. Sie habe dann aber entgegnet, dass sie solche Belege nicht liefern könne, sagte Veselnitskaya.

Annahme von ausländischer Hilfe im Wahlkampf strafbar

Der Trmup-Sohn soll demnächst öffentlich vor einem Kongressausschuss aussagen, der möglichen russischen Manipulationen im US-Präsidentschaftswahlkampf nachgeht. Bei dem Treffen mit der russischen Anwältin, das bereits vor Monaten bekannt wurde, hatte er sich auf ein potenzielles rechtliches Minenfeld begeben: Die Annahme von ausländischer Hilfe für eine US-Wahlkampagne ist nach Angaben vieler Experten unter Umständen strafbar.

Anfang September hatte Trump Jr. bei einer Befragung hinter verschlossenen Türen vor dem Ausschuss bestätigt, dass er bei dem Treffen mit der russischen Anwältin Informationen über Clinton einholen wollte. Dieses Treffen habe aber zu nichts geführt.

Affäre wird von Kongressausschüssen und Justizministerium geprüft

Die Affäre um mutmaßliche russische Einmischungen zugunsten Trumps im Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung des Trump-Teams in diese Interventionen setzt dem Präsidenten seit seinem Amtsantritt im Jänner schwer zu. Sie wird von mehreren Kongressausschüssen sowie einem vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittler untersucht.

(APA/ag.)

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