Tabellenführer Russland ist haushoher Favorit gegen das Schlusslicht im Pool A, das unbedingt einen Sieg braucht, um das angepeilte Viertelfinale noch zu erreichen. Den Griechen droht damit ein Deja-vu: Vor vier Jahren hatten Andrej Arschawin und Co. den damaligen Titelverteidiger mit einem 1:0-Erfolg in Salzburg vorzeitig auf die Heimreise geschickt.Obwohl Griechenland die bisherigen beiden EM-Duelle gegen die “Sbornaja” – das erste endete 2004 in Faro 1:2 – verloren und auch bei der EURO 2012 bisher nicht überzeugt hat, warnte Russlands Sturm-“Edeljoker” Roman Pawljutschenko davor, das “Gruppen-Finale” auf die leichte Schulter zu nehmen. “Das wird noch härter für uns als gegen Tschechien und Polen. Das Spiel gegen Griechenland ist der Kampf um das Viertelfinale. Die brauchen unbedingt einen Sieg. Eigentlich beginnt schon am Samstag die K.o.-Runde”, betonte Pawljutschenko im Vorfeld der Partie. “Das ist ein kampfstarkes, trickreiches Team, kein einfacher Gegner.”
Russland genügt ein Unentschieden
Während die Hellenen unter Siegzwang stehen, genügt den Russen bereits ein Remis zum sicheren Aufstieg. Doch das Team des Niederländers Dick Advocaat, das beim 4:1 im Auftaktspiel gegen Tschechien mit seinem schnörkellosen Offensivspiel begeistert und anschließend ein 1:1 gegen Gastgeber Polen erreicht hat, will das Match unbedingt gewinnen, um als Gruppensieger in die Runde der letzten acht zu kommen und so einem Duell mit Turnierfavorit Deutschland auszuweichen.
Außerdem würden die Russen dann wie geplant auch im Viertelfinale am Donnerstagabend wieder im Warschauer Nationalstadion spielen können. “Wir werden daher sicher nicht auf ein Remis, sondern wie immer voll auf Sieg spielen”, bekräftigte Advocaat, der keinen Zweifel am Aufstieg hat. “Wir werden gewinnen und als Gruppensieger aufsteigen.”
Griechenland will Negativ-Serie beenden
Die Griechen wissen um die Schwere der Aufgabe, haben sie doch seit dem 1:0-Sieg am 17. November 1993 in der WM-Qualifikation in Athen nicht mehr gegen Russland gewonnen. Dazu hat der Gegner seit dem Februar des Vorjahres – 0:1 in einem bedeutungslosen Freundschaftsspiel in Abu Dhabi gegen den Iran – nicht mehr verloren, ist seit mittlerweile 16 Spielen unbesiegt.
“Wir wissen um ihre Stärke, aber wir fühlen uns wohl in der Außenseiterrolle, dadurch haben wir einen Vorteil”, strapazierte Ersatz-Stürmer Costas Mitroglou ein altes Fußball-Klischee und das Prinzip Hoffnung. Wichtig sei es vor allem, nicht so wie beim 1:1 gegen Polen und zuletzt beim 1:2 gegen Tschechien die Anfangsphase – 0:2 nach fünf Minuten – völlig zu verschlafen. “Wir müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein und taktisch genau das umsetzen, was uns der Coach mit auf den Weg gibt. Wenn wir das schaffen und dazu auch noch ein bisschen Glück haben, dann können wir diesen Sieg schaffen.”
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