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Russen wählen neue Regionalführungen

In neun Teilrepubliken und Regionen Russlands haben Millionen von Menschen mitten in der schwersten Wirtschaftskrise des Landes seit den 1990er Jahren neue Parlamente gewählt. Trotz wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung ging die von Regierungschef Putin geführte Kremlpartei Geeintes Russland von einem Sieg in allen Regionen aus. Die Opposition sprach von Wahlbetrug.

Nach zahlreichen Protesten von Regierungsgegnern in den vergangenen Wochen verlief die Abstimmung unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Rund 90.000 Polizeikräfte waren in den Regionen im Einsatz. Erste Ergebnisse werden für diesen Montag erwartet.

Kommunistenchef Gennadi Sjuganow kritisierte die Abstimmung als die “dreckigste Regionalwahl überhaupt”. Die Opposition warf den Amtsinhabern vor, “finanzielle und administrative Ressourcen für die Wahl” missbraucht zu haben. “Das sind keine Wahlen, das ist Barbarei”, sagte der Chef der nationalistisch geprägten Liberaldemokratischen Partei Russlands (LDPR), Wladimir Schirinowski. Auf die Opposition sei extremer Druck ausgeübt worden. Zudem hätten Gerichte und örtliche Wahlleitungen Beschwerden nicht bearbeitet.

Die zentrale Wahlkommission in Moskau teilte mit, dass keine Verstöße festgestellt worden seien. Neben den Kommunisten und der LDPR trat bei den Wahlen auch die kremlfreundliche Partei Gerechtes Russland an. Insgesamt waren rund 20 Millionen russische Bürger aufgerufen, neue Regionalparlamente und Verwaltungschefs zu wählen, wie die Agentur Interfax am Sonntag meldete. Laut Wahlleitung war die Beteiligung in vielen Orten niedriger als bei den vorangegangenen Wahlen.

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