Russell-Sieg in Singapur, McLaren fixiert Konstrukteurstitel

Das Papaya-Team kann in den verbleibenden sechs Rennwochenenden nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. In der Einzelwertung liegt Spitzenreiter Piastri nun 22 Punkte vor Norris, der drei Zähler aufholte. Verstappen hat als Dritter noch einen Respektabstand von 63 Punkten. Während der Niederländer es erneut verpasste, erstmals in Singapur zu triumphieren, jubelte Russell über seinen fünften Grand-Prix-Sieg.
"Es fühlt sich großartig an. Wir wissen nicht, woher die Leistung kommt, aber ich bin glücklich", sagte Russell sichtlich ausgelaugt. Der 27-Jährige musste sich nach dem Siegerinterview schweißgebadet hinknien, auch der gesundheitlich angeschlagene Norris wirkte ausgepowert. "Es war ein hartes Rennen. Ich habe alles gegeben, aber hier ist es schwierig zu überholen", sagte er. Verstappen verteidigte seine zweite Startposition, konnte Russell aber nicht gefährden. "Das ganze Rennen war schwieriger, als ich erwartet habe", sagte Verstappen über die Fahrbarkeit seines Boliden.
Regen vor dem Start
In den Stunden vor dem Grand Prix regnete es in Singapur leicht, der Marina Bay Street Circuit trocknete aber vor dem Start noch auf. Verstappen plante als einziger der Topfahrer mit der schnellsten Soft-Reifenmischung einen Angriff auf Pole-Setter Russell, der wie die beiden McLaren-Piloten auf den Medium-Reifensatz setzte. Russell verteidigte seine Spitzenposition im "Silberpfeil" allerdings souverän, dahinter schob sich Norris mit einem starken Start aggressiv und mit leichter Berührung an Piastri vorbei. "Das war nicht sehr teamorientiert", monierte der hörbar frustrierte Australier am Funk.
Russell zog in Führung liegend davon, dahinter kam Norris mit einem leicht beschädigten Frontflügel nicht an Verstappen vorbei. Piastri konnte unterdessen nicht mit seinen beiden WM-Rivalen mithalten und verlor einige Sekunden. In der 20. von 62 Runden absolvierte Verstappen seinen einzigen Boxenstopp. Das McLaren-Duo konterte nicht direkt, sondern wartete mit dem Reifenwechsel ab. Zu Änderungen an der Hackordnung führte die unterschiedliche Strategie aber nicht, wenig später hatten alle Fahrer in gleicher Reihenfolge den härtesten Reifensatz montiert. Ein langsamer Stopp von Piastri hatte keine negativen Auswirkungen für den WM-Leader.
Kaum Überholmanöver
Überholmanöver gab es auf dem Stadtkurs trotz vier kurzer DRS-Zonen kaum. 17 Runden vor Rennende drehte sich Sauber-Pilot Nico Hülkenberg in den Notausgang. Der Deutsche konnte weiterfahren und vermied eine Safety-Car-Phase, die den Grand Prix womöglich kurzweiliger gestaltet hätte. Russell drehte an der Spitze mit Respektabstand seine Runden, hinter ihm erlebte Verstappen wegen eines Verbremsers eine Schrecksekunde. Norris rückte auch dank mehrerer Überrundungen wieder näher heran, kam aber nicht mehr am viermaligen Champion vorbei.
In zwei Wochen fährt die Motorsport-Königsklasse in Austin/Texas weiter, wo eines der drei verbleibenden Sprint-Wochenenden auf dem Programm steht.
(APA)
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