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Rückzug von der Börse?

Die zur Vorarlberger Illwerke/VKW-Gruppe gehörende Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) würde sich von der Börse zurückziehen, könnte sie die dafür notwendigen Aktien erwerben.

Das hat am Freitag VKW-Vorstandsvorsitzender Ludwig Summer bei der Vertragsunterzeichnung zur Übertragung der Landesanteile an der Vorarlberger Erdgas GmbH (VEG) an die VKW bestätigt. Allerdings sei dies bloße Theorie.

Derzeit würden sich noch rund 200.000 Aktien in Streubesitz befinden, sagte Summer. Ein Delisting sei aber erst bei einer Marke von unter 10.000 möglich. „Da allein Mitbewerber mehr als diese 10.000 Aktien besitzen, werden wir das nie erreichen“, so der Vorstands-Vorsitzende. Summer unterstrich aber die Absicht, Aktien zu erwerben, wenn diese an der Börse gehandelt werden.

Im Jahr 2001 wurden die beiden Unternehmen Vorarlberger Illwerke AG (VIW) und VKW unter gemeinsame personelle und organisatorische Führung gestellt. Das Land Vorarlberg hat als Alleineigentümer der VIW und Verfüger über 76,4 Prozent (des Grundkapitals) der VKW-Aktien im Jahr 2001 die Anteile an der VKW an die VIW übertragen. Der Großteil der Privataktionäre der VKW nahmen das Angebot an, ihre Aktien an die VIW zu verkaufen.

Am Freitag haben Land Vorarlberg und VKW die Abtretung des VEG-Geschäftsanteils des Landes an die VKW vertraglich besiegelt. Die VKW erwerben für einen Preis von 35,6 Mio. Euro 52,96 Prozent der VEG-Anteile. Ab 1. Jänner 2006 werden die VKW damit insgesamt über 71 Prozent der Anteile an der Gasgesellschaft verfügen. Das Geschäft ist Teil des Maßnahmenkonzepts des Landes zur Sanierung der Hochwasserschäden vom August. Das Land muss zur Beseitigung der Schäden und für Folgeprojekte rund 124 Mio. Euro aufbringen. Ebenfalls zur Behebung der Hochwässerschäden unterzeichnet wurde ein Vertrag über die Heimfallablöse an verschiedenen Illwerke-Kraftwerken mit einem Gesamtvolumen von 35 Mio. Euro in den Jahren 2006 bis 2009.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) verwies in seinen Ausführungen auf die Bedeutung des Erwerbs der Illwerke-Aktien durch das Land Vorarlberg vor genau zehn Jahren. Damals hat Vorarlberg nach langwierigen und heftigen Querelen das Aktienpaket des Bundes an den VIW (70,16 Prozent) übernommen. Sausgruber und Summer betonten, dass ohne diesen Aktientransfer eine Zusammenführung von VIW und VKW wohl ebenso wenig möglich gewesen wäre wie der Bau des Kopswerks II um 330 Mio. Euro. Das Kopswerk II soll Ende 2007/Anfang 2008 ans Netz gehen.

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