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"Roter Taifun" in Suzuka

Weltmeister Michael Schumacher hat am Sonntag mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg den Formel-1-Grand-Prix von Japan in Suzuka gewonnen. Christian Klien verpasste als Zwölfter klar die Punkteränge.

Michael Schumacher hat mit seinem Sieg zwei weitere neue Bestmarken in der Formel 1 aufgestellt. Der 35-Jährige feierte im 17. WM-Lauf bereits seinen 13. Saisonsieg und hält nun vor dem letzten Rennen 2004 in zwei Wochen in Brasilien bei 146 Zählern. Bisher waren elf GP-Erfolge in einem Jahr (Schumacher 2002) bzw. 144 Punkte (ebenfalls Schumacher 2002 nach insgesamt 17 Saisonrennen) Rekord in der Motorsport-Königsklasse gewesen. „Das Rennen war praktisch schon nach dem Qualifying entschieden, denn die Pole Position ist hier die halbe Miete”, betonte Schumacher.

Der „Nimmersatt” schrieb am Sonntag damit noch aus einem dritten Grund F1-Historie. Wegen des nahenden Taifuns „Ma-on”, der Suzuka aber dann schließlich doch verschonte, war das komplette Samstag-Programm abgesagt worden und es zu einer Premiere gekommen. “Rennen und Qualifying erstmals an einem Tag – das war aufregend! Doch das normale Programm ist mir lieber.”

Hinter dem ungefährdeten siebenfachen Champion, der über seinen insgesamt 83. GP-Triumph jubeln durfte, wurde sein Bruder Ralf wie schon im Qualifying Zweiter. „Das war ein fantastisches Rennen von Ralf, er hat alles richtig gemacht”, lobte Williams-Direktor Patrick Head den künftigen Toyota-Piloten. Hinter „Schumi II” folgten die BAR-Honda des Engländers Jenson Button und des Japaners Takuma Sato auf den Rängen drei und vier, die damit Platz zwei in der Konstrukteurswertung hinter Weltmeister Ferrari praktisch sicher haben.

Christian Klien hatte keine Chance auf Punkte und musste sich am Ende mit einer Runde Rückstand auf Schumacher unmittelbar hinter Toyota-Debütant Jarno Trulli nur mit Platz zwölf zufrieden geben. Seinem Teamkollegen Mark Webber erging es noch schlechter: Nach dem sensationellen dritten Platz im Qualifying gab der Australier in der 20. Runde auf, nachdem er sich an der ständig überhitzenden rechten Cockpitwand seines Boliden den Arm verbrannt hatte. „Ich bin sehr froh, dass ich dieses Rennen beenden konnte. Das war sicher eine meiner schwierigsten Aufgaben der Saison – als Neuling, praktisch ohne Training und erstmals unter trockenen Bedingungen so ein schwieriges Rennen aufzunehmen”, betonte Klien, der mit Ausnahme des Qualifying-Zeitfahrens zuvor nur auf extrem nasser Strecke in Japan gefahren war.

Dazu kam noch, dass der Hohenemser, der noch einen Formel-1-Arbeitgeber für 2005 sucht, auf Grund der Zwei-Stopp-Strategie ein sehr schweres Auto im Vergleich zur Konkurrenz hatte. „Entsprechend vorsichtig habe ich zunächst versucht, einen Rhythmus zu finden und die Strecke einmal richtig zu lernen. Durch den vollen Tank habe ich zu Beginn zwar ein wenig verloren, doch die Zwei-Stopp-Strategie war heute sicher richtig. Aber auch damit war wieder nicht mehr als Platz zwölf drinnen”, lautete das frustrierte Japan-Resümee des 21-Jährigen.

Für große und die praktisch einzige Aufregung in einem wieder einmal von großer Langeweile geprägten Rennen sorgte die Kollision zwischen Rubens Barrichello, der nach verpatztem Qualifying vom 15. Startplatz aus im Ferrari eine fulminante Aufholjagd gestartet hatte, und dem Schotten David Coulthard in Runde 38.

Endstand:
1. Michael Schumacher (Ferrari): 1:24:26,985 Stunden
2. Ralf Schumacher (Williams-BMW): + 14,008 Sek.
3. Jenson Button (BAR-Honda): + 19,662
4. Takuma Sato (BAR-Honda): + 31,781
5. Fernando Alonso (Renault): + 37,767
6. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes): + 39,302
7. Juan Pablo Montoya (Williams-BMW): + 55,347
8. Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas): + 56,276
9. Felipe Massa (Sauber-Petronas): +1:29,656
10. Jacques Villeneuve (Renault): + 1 Runde
11. Jarno Trulli (Toyota): + 1 Runde
12. Christian Klien (Jaguar-Cosworth): + 1 Runde
13. Nick Heidfeld (Jordan-Ford): + 1 Runde
14. Olivier Panis (Toyota): + 2 Runden
15. Timo Glock (Jordan-Ford): + 2 Runden
16. Gianmaria Bruni (Minardi-Cosworth): + 3 Runden

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