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Rosenkranz wünscht sich Abwerzger als Landeshauptmann von Tirol

Rosenkranz würde sich freuen, wenn die FPÖ in Regierungsverantwortung käme.
Rosenkranz würde sich freuen, wenn die FPÖ in Regierungsverantwortung käme. ©APA/ALEX HALADA
"Es ist mein großer Wunsch, dass FPÖ-Obmann Markus Abwerzger Landeshauptmann von Tirol wird", so der blaue Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl, Walter Rosenkranz.

Der blaue Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl, Walter Rosenkranz, wünscht sich Tirols FPÖ-Obmann und Landtagswahlspitzenkandidaten Markus Abwerzger im Landeshauptmannsessel. "Es ist mein großer Wunsch, dass er Landeshauptmann wird", sagte Rosenkranz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Samstag in Innsbruck. Die beiden Hauptprotagonisten für die zwei wichtigen Wahlgänge der FPÖ im Herbst warteten zudem mit einer Ansage an ÖVP-Wählerinnen und Wähler auf.

Landtagswahl: FPÖ soll in Tirol in Regierungsverantwortung kommen

Den Wunsch nach einen Landeshauptmann Abwerzger hatte zuletzt auch Bundesparteiobmann Herbert Kickl geäußert. "Ich würde mich freuen, wenn die FPÖ in Tirol in Regierungsverantwortung käme", hielt Rosenkranz auf Nachfrage fest. Zu möglichen Konstellationen - etwa einer Koalition mit der seit 77 Jahren im Bundesland regierenden ÖVP - wollte er indes nicht Stellung nehmen, dafür würde er die Tiroler Landespolitik und die "menschlichen Kontakte" der Spitzenkandidaten zueinander zu wenig gut kennen.

Sowohl Rosenkranz als auch Abwerzger präsentierten sich als "Angebot für bürgerliche Wähler", insbesondere ehemalige ÖVP-Wählerinnen und Wähler, die sich mit ihrer Partei nicht mehr identifizierten. "Die ÖVP ist nicht mehr das, was sie früher war", hielt Abwerzger fest. Vor allem seit der Amtsübernahme von Noch-Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) im Jahr 2008 hätte die Volkspartei einen "gesellschaftspolitisch linken Kurs" eingeschlagen. Lediglich ein paar "schwarze, konservative Tupfen" seien übrig geblieben, so Abwerzger.

Abwerzger vermisst eigenen BP-Kandidaten der ÖVP

Scharf kritisierte Tirols oberster Blauer den Umstand, dass die Schwarzen keinen eigenen Kandidaten in das Rennen um die Hofburg schickten: "Die ÖVP hat sich aus meiner Sicht selbst aufgegeben". Dass eine "in deren Worten staatstragende" Großpartei keinen eigenen Kandidaten aufstellt, sei "ein Schlag ins Gesicht der bürgerlichen Wählerinnen und Wähler". Ferner sah Abwerzger einen Zusammenhang mit dem Umstand, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen kein Wort über die ÖVP-"Skandale" und den "Korruptionssumpf" verloren, nach Ibiza aber scharfe Worte - Stichwort "So sind wir nicht" - gegen die FPÖ gefunden habe. Van der Bellen fordere nun "den Schandlohn für die Nicht-Nennung der Korruption", so seine These. Van der Bellen sei "auf einem Auge komplett blind" und habe "anscheinend nur das System ÖVP im Blick".

Scharfe Kritik an Mattle für Van der Bellen-Unterstützung

Ferner übten beide FPÖ-Politiker scharfe Kritik an Tirols ÖVP-Obmann und Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle, der vor Kurzem im APA-Interview Van der Bellen seine Unterstützung zugesichert hatte. "Ein Großteil der ÖVP ist mit der Wahlempfehlung Mattles nicht einverstanden", war Abwerzger überzeugt. Rosenkranz sprach von einem "bequemen Amtsverständnis" der ÖVP. Van der Bellen habe sich als "Schutzpatron der ÖVP entpuppt" und "mache die Mauer" für die schwarz-türkise Bundesregierung.

Rosenkranz bezeichnete den Amtsinhaber als "Kandidaten der Vereinigten Linken". Er konzentriere sich im Wahlkampf auf das Stammklientel, wolle aber "auch an die Vertreter einer Partei herantreten, die selbst keinen Kandidaten aufstellen" sagte er und schob erklärend nach: "Einige ÖVPler fühlen sich nicht als Linke".

Gemeinsamer Wahlkampf in Tirol

Der FPÖ-Präsidenschaftskandidat zieht unter dem Motto "Holen wir uns unser Österreich zurück" in den Wahlkampf. "In dieser Botschaft ist recht viel, wenn nicht alles, eingepackt", kommentierte er. Die "Auslöser diverser Krisen" seien nämlich "nicht hausgemacht", sondern auf das Agieren der Bundesregierung zurückzuführen. Er fühle sich durch ein "rot-weiß-rotes Band" mit den Menschen im Lande verbunden und wolle unter anderem mit seinen Kernthemen Sicherheit, Souveränität, Verletzung der österreichischen Neutralität und Teuerung punkten.

Rosenkranz weilt seit Freitag in Tirol, wo er gemeinsam mit Abwerzger ein Dorffest in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) besucht hatte. Weitere Auftritte sind geplant: Am 10. September wird Rosenkranz gemeinsam mit Kickl an der Seite Abwerzgers den Wahlkampfauftakt für den Tiroler Urnengang am 25. September begehen. Ferner ist ein Besuch unmittelbar vor der Wahl anvisiert. "Tirol ist ein wichtiges Land", unterstrich Rosenkranz und hob mit Verweis auf den Freiheitskämpfer Andreas Hofer, dessen Konterfei im Innsbrucker FPÖ-Bürgerbüro abgebildet ist, den ausgeprägten "Widerstandsgeist" der Tiroler Bevölkerung hervor.

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(APA/Red)

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