Thomas Drozda antwortete auf die Frage, warum er in Wien bleibe und nicht ein Angebot der Deutschen Oper Berlin angenommen habe: “Ich habe das Gefühl gehabt, dass fünf Jahre Roland Geyer zu kurz wären – für mich wie für das Haus. So ein Konzept braucht mindestens zehn Jahre.” In der kommenden Saison gibt es zwölf Premieren, darunter die Europäische Erstaufführung von “Il Postino”.
Geyer bleibt seinem Bekenntnis zu Stagione und Vielfalt zwischen Mozart, Händel sowie dem 20. und 21. Jahrhundert treu und kündigte Jean Philippe Rameaus “Castor et Pollux” (20.1.) als “Beginn einer französischen Barockwelle, die sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird”, an. Von den zwölf Premieren sind allerdings nur fünf Eigenproduktionen auf der großen Bühne – neben Rameau noch “Ariadne auf Naxos” von Richard Strauss (Harry Kupfer inszeniert), Mozarts “La finta giardiniera” (Geyer kündigte ein “außergewöhnliches” Regiekonzept von David Alden an), Brittens “The Rape of Lucretia” (Angelika Kirchschlager singt die Lucretia) und Händels “Rodelinda” (Nikolaus Harnoncourt leitet außerdem das Saison-Eröffnungskonzert am 14.9.).
“Sensationelle Aboentwicklung”
Der Rest sind Kooperationen oder Koproduktionen mit Zürich (Händels “Semele” mit Cecilia Bartoli als erste Saison-Premiere am 15.9.), Paris (Kurt Weills “Die 7 Todsünden” mit Kirchschlager, die in dieser Produktion schon im Theatre des Champs-Elysees gesungen hat) und Los Angeles, wo Daniel Catans “Il Postino” am 23.9. uraufgeführt wird, ehe die Produktion, in der Placido Domingo den Part des alten Pablo Neruda singt, ab 9.12. in Wien zu sehen ist). Dazu kommt die Wiederaufnahme von Francis Poulencs “Dialogues des Carmélites” sowie ein Gastspiel des Hamburg Balletts mit John Neumeiers “Orpheus”. Das Dutzend voll machen zwei Miniaturoper in der “Hölle”: “Arme Leute” des Russen Gleb Sedelnikow sowie “Kafka-Fragmente” von Hans-Jürgen von Bose.
Drozda berichtete über eine Auslastung von 93,4 Prozent, eine “sensationelle Abo-Entwicklung”, bei der die Anzahl der über Abos verkauften Tickets auf 17.300 gesteigert werden konnte, und freute sich über den im Sommer geplanten Umbau der Hinter- und Unterbühne, der die laut Geyer derzeit “perverse Situation” des Kulissen-Verschubes entspannen werde. Laut einer Umfrage wissen bereits 75 Prozent der Wiener (und damit dreimal so viele wie 2006), dass im Theater an der Wien Oper gespielt wird, bis 2016 sollte sich da eine weitere Steigerung ausgehen. “In den ersten vier Saisonen ist es uns gelungen, in die Elite Europas vorzustoßen”, sagte Geyer, “Wir werden dennoch versuchen, noch ein Schäuferl nachzulegen.”
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