Allerdings werde es Tage dauern, bis dies zu einer grundsätzlichen Verbesserung der Lage führen könne, sagte Kapitän Brian Penney vom Kommandozentrum in St. Johns, der Provinzhauptstadt von Neufundland und Labrador, nach Angaben des kanadischen TV-Senders CBC.
Im Nordosten Neufundlands und südlich von Labrador sitzen rund 100 Robbenfangboote zum Teil seit gut einer Woche im Packeis fest. Bei 15 Schiffen musste die Besatzung bereits von Bord gehen, weil die Außenwände unter dem zunehmenden Druck des Eises zu bersten drohten. Eisbrecher und Hubschrauber sind im Dauereinsatz, um die bis zu 600 Besatzungsmitglieder zu befreien. Ihnen drohen Treibstoff, Trinkwasser und Lebensmittel auszugehen. Die Rettungsaktion wurde zunächst durch heftige Stürme erschwert. Ein Wetterumschwung mit starkem Wind hatte das Packeis vor die Küsten getrieben.
Robbenfänger, die noch rechtzeitig die Heimkehr schafften, machten dem TV-Bericht zufolge die Fischerei-Aufsicht für das Chaos verantwortlich. Sie habe den Beginn der diesjährigen Robbenjagd verschoben und damit die Gefahr eines Wetterumschwungs in Kauf genommen, sagte Schiffskapitän Otis Bath in St. Johns. Jedes Jahr spielt die Fischerei-Aufsicht Katz und Maus mit uns, und das führt manchmal zu der Situation, in der die Boote jetzt sind.
Die Robbenjagd findet alljährlich etwa von Mitte März bis Mitte April im Sankt-Lorenz-Golf und vor Neufundland statt. Seit langem protestieren Tierschützer weltweit gegen die Tötung von Hunderttausenden der Meeressäuger. Der deutsche Tierschutzfonds IFAW hatte erklärt, der jetzige Fall zeige deutlich, dass die Robbenjagd nur mit hohen indirekten Subventionen durch den Einsatz von Eisbrechern und Suchflugzeugen möglich sei.
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