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Ritter aus Leidenschaft: "Mordhau" im Test

Der mittelalterliche Gaming-Überraschungshit glänzt mit herrlich chaotischem, aber brutalem Schlachtgetümmel.

(PC) „Mordhau“ ist die unfassbar unterhaltsame Antwort auf eine bislang nie gestellte Frage: Was kommt dabei raus, wenn man „Battlefield“-Mehrspieleraction mit dem „For Honor“-Mittelalter-Nahkampf kreuzt?

Keine moderne Kriegstechnik, sondern back to the roots: 64 Mittelalter-Recken auf einem großen Schlachtfeld – das ist die Prämisse von Mordhau. Deshalb bleibt auch der Nahkampf das Herzstück des Games vom slowenischen Indie-Studio Triterion (inkl. österreichischer Beteiligung). Und zum Glück überzeugt das Kampf-Gameplay auf ganzer Linie! Als Anfänger ist der Einstieg einfach – später lernt man selbst als Veteran nie aus. Heißt: Die Grundlagen, also Schlagen und Parieren, sind schnell erlernt. Allerdings gibt es darüber hinaus vom spontanen Fußtritt zwischendurch bis hin zum Antäuschen von Hieben etliche Feinheiten für Vollprofis. Das Tutorial vor dem ersten Online-Einsatz zu spielen ist deshalb dringend empfehlenswert.

Den perfekten Mordhau-Duellanten macht aber auch die Erfahrung mit den schier unzähligen Waffen aus, die das Game bietet. Gekämpft wird mit Dolchen, Langschwertern, Morgensternen und Hellebarden – um nur ein paar zu nennen. Auch Bögen und Armbrüste stehen zur Verfügung. Außerdem darf beritten attackiert werden und stationäre Pfeilgeschütze sind auch zu finden. Wählt man zu Beginn einer Runde eine Kämpfer-Klasse wie Ritter, Jäger oder Räuber aus, wirkt sich das lediglich auf das Start-Equipment, also Waffen und Rüstung, aus.

Schlachtfelder stehen in insgesamt drei Spiel-Modi auf einer handvoll begrenzt schöner, aber gut durchdachten Maps zur Disposition:

Frontline: Zwei große Teams erobern bzw. verteidigen Zonen.

Battle Royale: 64 starten, looten und kämpfen, bis nur noch ein einziger steht.

Horde: Ein Team bekämpft Wellen von immer mehr bzw. stärkeren Gegnern. Für jeden Sieg/Kill gibt‘s Gold, um bessere Ausrüstung für das nächste Gefecht zu kaufen.

Fazit

"Mordhau" macht von Anfang an Spaß und hat trotzdem spielmechanischen Tiefgang – „easy to learn, hard to master“. Die Präsentation ist dabei zweitrangig. Hier darf man sich keine Grafik-Bomben erwarten, dafür gibt‘s wilde Massenschlachten, realistische Infights und tief fliegende Gliedmaßen. Den auf wenige Maps und Spiel-Modi beschränkten Spielinhalt verzeiht man dank des umfangreichen Waffenarsenals und der vielfältigen kosmetischen Optionen für die eigene Spielfigur. Den Sparpreis von 25 Euro auf Steam ist das Game mehr als wert!

(Für alle Wortklauber: Mordhau bezeichnet eine Technik, bei der das Langschwert verkehrt herum und zweihändig an der Klinge geführt wird, um mit dem Knauf oder der Parierstange den Gegner wie mit einem Streitkolben zu schlagen.)

(Red.)

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