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Rio-Karneval: Vergessen der Gewalt

In Rio de Janeiro sind Millionen Menschen zum ersten großen Karnevalsumzug zusammengekommen. Die größten Sambaschulen Brasiliens zogen durch das Sambodrom mit 70.000 Zuschauern.

Sie treten im Wettbewerb um das größte Spektakel gegeneinander an. Überall in der Stadt gab es spontane Feiern mit Musik, Alkohol und tanzenden Menschen.

Die Straßen waren von Bierdosen und Konfetti bedeckt. Die Feiern hatten bereits am Freitag mit der Übergabe der Schlüssel der Stadt durch Bürgermeister Cesar Maia an König Momo begonnen, der für alle Ausschweifungen des Karnevals steht.

Bei der Feier gestand Maia „schwierige Momente“ in den letzten Monaten ein und erinnerte an die steigende Gewalt in der Millionenmetropole. Während des Karnevals solle sich nun das „Rio der Freude und des Friedens zeigen“, sagte Maia.

Somit erlaubten die bunten Kostüme, die Musik und das Tanzen den Menschen, zumindest zeitweise den Alltag in dieser Stadt mit einer der höchsten Gewaltraten weltweit zu vergessen. Erst vor gut einer Woche hatte der Fall eines Sechsjährigen das Land schockiert, den jugendliche Autodiebe zu Tode geschleift hatten.

In der Provinz Rio waren 30.000 Polizisten im Einsatz, um die größte Party der Welt zu sichern. Das Gesundheitsministerium verteilte an die Feiernden im ganzen Land zehn Millionen Kondome: „Mit dem Kondom macht es während und nach der Party Spaߓ, lautete der Slogan der Regierung zu ihrer Anti-Aids-Kampagne.

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