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Rio de Janeiro: 30 Tote bei Massaker

Beim einem der schlimmsten Massaker in Rio de Janeiro haben bewaffnete Männer aus fahrenden Autos heraus wahllos 30 Menschen erschossen. Unter den Opfern des Blutbades waren auch drei Kinder.

Das berichtte ein Sicherheitsbeamter am Freitag dem Radiosender CBN sagte. Er schloss nicht aus, dass die Täter Polizisten waren. Hintergrund sei womöglich, dass in derselben Gegend mehrere Polizisten unter Mordverdacht in Haft säßen. Der Beamte sprach vom bisher schlimmsten Gewaltakt im kriminellen Milieu der Millionenmetropole.

Alles sei „sehr schnell gegangen“, sagte eine Augenzeuge dem Fernsehsender Globo News. Erst seien die acht Männer in zwei Wagen am Donnerstagabend vor einer Bar im Vorort Nova Iguacu vorgefahren. Sie hätten das Feuer auf die Menschen in und um die Bar eröffnet und dabei 15 Menschen getötet, sagte ein anderer Zeuge, dessen Sohn unter den Opfern ist. Eine Stunde später seien sie im 15 Kilometer entfernten Vorort Queimados aufgetaucht und erschossen dort nach Angaben des Sicherheitsbeamten weitere 15 Menschen.

„Wir sind bei den Untersuchungen auf die Zusammenarbeit mit den Bewohnern der ganzen Gegend angewiesen“, sagte ein Ermittler. Jede Spur werde verfolgt.

Das bisher schlimmste Blutbad in Rio des Janeiro fand im August 1993 statt. Damals töteten maskierte Polizisten 21 Einwohner des Armenviertels Vigario Geral im Norden der Stadt. Mit dem Blutbad wollten sie vier von Drogendealern ermordete Kollegen rächen, die selbst in Erpressungen im Drogenmilieu verstrickt waren. Menschenrechtsgruppen hatten in der Vergangenheit mehrfach auf Todesschwadrone der Polizei hingewiesen, die vor allem Straßenkinder in den Armenvierteln der Stadt an der Copacabana jagen und töten.

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