Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn behielt die Führung im Gesamtweltcup, verletzte sich bei einem Sturz aber am Handgelenk und ist für den Slalom am Dienstag fraglich.
Die 25-jährige Hölzl setzte sich bei ihrem zweiten Weltcup-Sieg vor der Südtirolerin Manuela Mölgg (0,05 Sekunden zurück), die im Finale von noch etwas besseren Lichtverhältnissen profitierte und von Rang zwölf nach vor fuhr, sowie der Französin Taina Barioz (0,11) durch. “Der WM-Titel hat mir super viel Selbstvertrauen gegeben, ich hatte eine starke Vorbereitung und im Moment läuft es wirklich sehr gut”, freute sich die Läuferin aus Bischofswiesen.
Bei der Entscheidung nicht mehr dabei war Vonn. Im ersten Durchgang war sie hart auf der Piste aufgeprallt, nachdem es ihr vor der zweiten Zwischenzeit den Ski gefangen und es sie regelrecht ausgehoben hatte. Nach einziger Zeit stand die US-Amerikanerin auf und fuhrt selbst ins Ziel, den linken Arm in einer Schleife. “Mein Arm tut irrsinnig weh, ich muss jetzt ins Spital gehen und schauen, ob er gebrochen ist. Das ist mein Gefühl, denn ich habe viele Schmerzen”, sagte Vonn im Zielraum, ehe sie ins Bezirkskrankenhaus Lienz fuhr.
Bei einem Röntgen und einer MRI-Untersuchung wurde “kein klassischer Handgelenksbruch, aber eine Schwellung bzw. ein Ödem im Knochen” festgestellt. Laut dem behandelnden Arzt habe Vonn derzeit Schmerzen, bei Beschwerdefreiheit sei eine Teilnahme am Slalom am Dienstag aber möglich. Vonn selbst hatte in einem ORF-Interview gemeint: “Die MRI-Untersuchung hat viele kleine Frakturen ergeben und ein großes Hämatom über das ganze Gelenk.” Sie werde jetzt erst einmal einen Handspezialisten aufsuchen.
Freundin Maria Riesch musste ob der Rennunterbrechung am Start warten – wie bereits öfters in dieser Saison. “Sicher ist das immer ein Einschnitt in die Konzentrationsphase, aber das dürfte nicht als Ausrede genommen werden. Wenn es jemand ist, mit dem man befreundet ist, ist es schon was anderes, und dann haben sie oben was von Rettungsdienst gesagt, sicher bringt einen das ein bisschen ‘draus'”, sagte die Deutsche, die den Lauf nicht beendete. Im Rennen um die große Kristallkugel rückte die drittplatzierte Zettel mit nun 429 Punkten Vonn (581) und Riesch (531) näher.
Zettel, die trotz am Samstag erlittener Kreuzbandzerrung und Schienbeinkopf-Prellung das Rennen bestritten hatte, war sehr zufrieden, ein schwerer Patzer im ersten Durchgang verhinderte ein noch besseres Ergebnis. “Es ist viel wichtiger, dass ich Skifahren kann, dass es mir so weit gut geht. Und das Ergebnis ich nicht so schlecht, ich könnte ganz woanders auch sein heute”, meinte Österreichs Top-Technikerin. Die Schmerzen seinen im Finale durch die Belastung größer geworden, auf schmerzstillende Injektionen hatte sie aber verzichtet. Vor dem Slalom am Dienstag stand Physiotherapie auf dem Programm.
Zweitbeste Österreicherin war die Tirolerin Eva-Maria Brem als Siebente, die Halbzeitzweite Michaela Kirchgasser fiel auf Rang zehn zurück. Andrea Fischbacher landete auf Platz 23, Stefanie Köhle auf 24. Nicht in den zweiten Durchgang geschafft hatten es Regina Mader (31.), Karin Hackl (37.), Elisabeth Görgl (44.), Martina Geisler (47.) sowie Debütantin Ramona Siebenhofer, die ausschied.
“Ich möchte es eh herunterbringen, aber es funktioniert nicht. Als Zehnte kann ich schon zufrieden sein, aber es wäre halt viel mehr möglich, das ist, was mich zornig macht. Aber morgen passt es, im Slalom geht es ja noch besser. Und irgendwann findet jedes blinde Huhn ein Korn”, sagte Kirchgasser, die auf zwei gleichwertig gute Läufe in dieser Saison noch wartet.
Im dritten Anlauf in Lienz mit Weltcuppunkten geklappt hat es für die 21-jährige Brem, die konstant gute Leistungen bringt. “Der Zielhang hat nicht ganz funktioniert, da haben mich die Nerven ein bisserl im Stich gelassen, als dass ich beinhart runtergedrückt hätte. Aber ich bin nicht weit weg von der Weltspitze und hoffe, dass das Rennen noch kommt, in dem ich den Sprung ganz nach vorne schaffen kann.”
Etwas zwiespältig fiel die Bilanz von Österreichs Damen-Cheftrainer Herbert Mandl aus: “Es wäre nach der Ausgangslage viel mehr möglich gewesen. Brem ist gut Ski gefahren, im zweiten hat sie den Schlussteil verhaut. Beachtlich, was Zettel mit den Schmerzen geschafft hat. Kirchgasser hatte einen super ersten Lauf und einen, der mehr Krampf als Kampf war. Das muss sie ablegen, sie muss sich einmal auf die Sache konzentrieren und die Erwartungshaltung wegschalten.”
Im Slalom am Dienstag setzt Mandl auf Zettel, sofern die Schmerzen einen Start erlauben und sie bereit ist, ans Limit zu gehen, Marlies Schild und Kirchgasser. “Bei den anderen können wir nur hoffen, dass sie sich qualifizieren.”
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