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Ried gewinnt im Cup-Viertelfinale gegen Lustenau

Die SV Ried hat sich am Mittwoch mit einem 4:2-Heimerfolg nach Elfmeterschießen gegen Zweitligist Austria Lustenau für das Halbfinale des österreichischen Fußball-Cups qualifiziert.

Pokalspiele stehen für Dramatik, Kampf und Torraumszenen. Die erste Halbzeit aber trieb den Trainern in der Keine Sorgen Arena die Sorgenfalten in die Stirn. Die Hausherren schienen noch zu sehr mit der „Causa Drechsel“ beschäftigt und die Austria wollte sich die ihnen bietende Chance in Form einer unsicheren Rieder Mannschaft nicht annehmen. Die Folge war ein müdes Gekicke und Harmlosigkeit im Strafraum. Allein „Auslaufmodell“ Herwig Drechsel, seit 16 Jahren im Dress der Rieder, sorgte mit zwei Freistößen (10./27.) für einen Hauch von Gefahr. Doch Torhüter Christian Mendes ließ sich nicht überraschen.

Tausch des SR-Assistenten

Weil es die Spieler an Spannung mangeln ließen, sorgte wenigstens SR-Assistent An­dreas Witschnigg für ein wenig Aufregung – und Schmunzeln auf der Tribüne. Er überknöchelte und musste verletzt in die Kabine. Während des Abgangs suchte der Stadion­sprecher nach einem Ersatz. „Wenn ein Schiedsrichter im Stadion ist und er den Mut aufbringt, dann bitte sofort melden“, tönte es aus den Lautsprechern. Und wirklich: Nach sechs Minuten lief mit Rudi Hofinger, einem Landesliga-Referee aus Oberösterreich, schon ein Ersatz auf. An der Dramaturgie der ersten Halbzeit änderte das aber nichts. Mit ein Grund war, dass sich die Austria nicht mehr Offensivgeist zutraute und die wenigen schnellen Konter, die sich boten, zu früh abbrach.

Und er kann es doch noch

Wenn aus dem Spielverlauf wenig gelingt, dann muss zumeist eine Standardsituation herhalten. Diese Fußballweisheit sollte sich nach 51 Minuten bewahrheiten. Nach einem Eckballl von Ewald Brenner vergaß die Austria-Abwehr auf Drechsel. Und der 36-jährige Routinier zeigte, was er drauf hat. Mit links nahm er den Ball direkt. Sein Mut wurde belohnt, denn das abgefälschte Leder landete zum Schrecken der mitgereisten Austria-Fans im Tornetz. Das Tor löste aber auch einen Knopf im Lustenauer Spiel. Plötzlich wurde konsequenter nach vorne gespielt, wurde mehr Druck auf die Rieder Defensive ausgeübt.

Einziges Manko blieb der letzte Pass, ob bei einem Vorstoß von Christoph Stückler (75.) oder einem verunglückten Schussversuch von Benjamin Freudenthaler (60.). Nach 70 Minuten schickte Austria-Coach Edi Stöhr dann mit Amadou Rabihou seine letzte Trumpfkarte auf das Feld. Die Lustenauer berannten nun das Rieder Tor, in dem erst Goalie Thomas Gebauer bei einem Stückler-Kopfball noch rettete (87.). Zwei Minuten später aber köpfelte Edin Salkic seine Elf in die Verlängerung. Und so wurde es noch ein spannendes Pokalspiel mit einem Elferschießen als Höhepunkt. Und da ging die Austria durch Himmel und Hölle. Erst parierte Mendes einen Elfmeter und machte die Tür ins Halbfinale weit auf, doch dann scheiterten Jürgen Kampel und Salkic – aus und vorbei.

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): “Es war das erwartet schwere Spiel. Wir tun uns schwer gegen Mannschaften, die hinten drinnen stehen. Wir sind derzeit nicht in der Lage, ordentlich das Spiel zu machen. Wir haben momentan einfach Probleme, umso wichtiger ist das Erfolgserlebnis, auf das wir aufbauen können.”

Edmund Stöhr (Lustenau-Trainer):
  Elfmeterschießen ist eben ein Glücksspiel, das wir verloren haben.”

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