1958 begann die Geschichte der Herzschrittmacher-Therapie mit Prof. Ake Senning, der seinen in eine Schuhcremedose hineinmontierten Apparat dem ersten Patienten implantierte. Dieses Modell musste noch von außen durch die Haut über eine Elektrode aufgeladen werden Primar Dr. Manfred Cejna vom LHK Feldkirch widmete sich im ersten Teil des Vortrags im Wolfurter Cubus der Geschichte der kleinen Maschinen, die dem Herz auf die Sprünge helfen, wenn es aus dem Takt geraten ist.
50-jährige Entwicklung
Der nächste Schritt war der erste Schrittmacher mit Batterie und verbesserten Möglichkeiten bei der Implantation 1967 war sogar ein Modell mit Kernenergie geplant, um die Lebensdauer zu verlängern. Die Batterie ist ein wichtiger Faktor, so der Primar, sie soll lange halten, das ist auch für die Kosten entscheidend. Eine hohe Energiedichte bei relativ niedrigem Gewicht ist der Schlüssel. Inzwischen sind die Geräte extrem geschrumpft, programmierbar und haben ein eingebautes EKG-Gerät. Solange das Herz einen eigenen Rhytmus hat, bleibt das Gerät ohne Aktivität erst, wenn kein eigener Impuls vom Herzen kommt, sendet der Schrittmacher ein Signal in die Herzkammer, um das Herz zu stimulieren.Ab 1983 war es möglich, mit frequenzadaptiven Geräten die Impulse an die Belastung anzupassen. Die modernen Apparate speichern Langzeit-EKGs ab, die vom Arzt am Computer analysiert werden können. Cejna zum Fortschritt der Technik: Durch die Miniaturisierung der Systeme sind die Geräte inzwischen etwa 5,9 Kubik-Zentimeter groß und wiegen 12-13 Gramm. Zur Veranschaulichung: Das ist etwa das Format der früheren 20-Schilling-Münze.
Der eingebaute Defibrillator
2000 Patienten mit Herzimplantaten leben in Vorarlberg. 200 mit sogenannten ICDs das ist der Defibrillator. Cejna: Der Herzschrittmacher behandelt den langsamen Puls. Für einen zu schnellen Puls das Herzflimmern ist ein Defibrillator notwendig. Diese Geräte sind im ganzen Land an Schulen, großen Firmen und anderen Zentren aufgestellt. Der implantierte automatische Kardioverter oder Defibrillator ist viel größer als der Herzschrittmacher, da mehr Energie für die Schockabgabe notwendig ist.
Auch die Nachsorge nach einer Schrittmacher-Operation ist wichtig. An den LKHs in Feldkirch und Bregenz gibt es spezielle Ambulanzen. Die Geräte funktionieren vollautomatisch, damit die Patienten nicht alle drei Monate anrücken müssen.
Vorschriften für Träger
Im zweiten Teil des Vortrags widmete sich Primar Dr. Werner Benzer, ebenfalls vom LHK Feldkirch, den Vorschriften was man nämlich mit einem Schrittmacher tun soll und was nicht. Die erste und wichtigste Regel: Nie in die Nähe eines Magnetresonanztomographen kommen!
50.000 Schrittmacherpatienten gibt es in Österreich, jeder zweite wird sich in seinem weiteren Leben einer MRT-Untersuchung unterziehen müssen. Bei diesem Gerät wird über ein sehr starkes Magnetfeld die magnetische Wechselwirkung mit dem Körper als Basis für Bilder herangezogen. Die Wassermoleküle im Körper wirken als ganz kleine Magnete und richten sich im Magnetfeld aus diese Schwingungen ermöglichen am Computer die Darstellung aller Gefäße und Organe im Körper. Metallgegenstände dürfen bei dieser Untersuchung nicht mitgeführt werden und der Herzschrittmacher ist nichts anderes. Andere Geräte sind ausbaubar, der Herzschrittmacher nicht, so Benzer, auch Metallsplitter im Körper etwa von Kriegsverletzungen sind ganz schwierig zu handhaben.
Immer vorher nachfragen
Der Experte erklärte die Wirkung des Magnetismus auf Metalle und empfahl: Egal, was man an Metall im Körper hat immer vorher nachfragen, ob das in einen MRT gelegt werden kann. Wobei 90 Prozent der Geräte kein Problem darstellen, dennoch sollte man sich immer vorher genau informieren. Es gibt inzwischen auch Herzschrittmacher, die MRT-tauglich sind.
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