Aber auch Froome schwächelte zum Schluss, weil er offensichtlich zu wenig gegessen hatte. 4.000 Meter vor dem Ziel reichte ihm sein Sky-Teamkollege Richie Porte einen Energieriegel weiter, den dieser vom Begleitwagen erhalten hatte. Dafür erhielt Froome nachträglich eine 20 Sekunden-Zeitstrafe. Auf den letzten sechs Kilometern ist zusätzliche Verpflegung von Betreuern nicht erlaubt. Sein Teamkollege wurde ebenso mit 20 Sekunden bestraft.
Der 28-Jährige nimmt die letzten drei Etappen mit 4:51 Minuten Vorsprung auf den zweifachen Toursieger Contador und 5:12 Minuten vor dem neuen Drittplatzierten Nairo Quintana aus Kolumbien in Angriff. Nur noch ein Sturz oder eine Krankheit dürften den zweiten Tour-Erfolg eines britischen Radprofis nach Bradley Wiggins verhindern können.
Auf der 18. Etappe war der Aufstieg nach L’Alpe d’Huez erstmals in der Tour-Geschichte zweimal zu bewältigen. Gleich nach dem Start versuchten sich verschiedene Fahrer in Attacken. Es etablierte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe, die den ersten Anstieg nach L’Alpe d’Huez mit mehr als sieben Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld mit den Topfahrern Froome, Contador und Roman Kreuziger (CZE) angingen.
Vor ihnen lag ein mit zahlreichen Zuschauern vollgestopfter Anstieg auf 1.850 Meter, der zweimal gemeistert werden musste. Dazwischen die Abfahrt vom Col de Sarenne, die von vielen als lebensgefährlich bezeichnet wurde. Das Szenario bedeutete für die Favoriten, dass sie zunächst in moderatem Tempo hinauf nach L’Alpe d’Huez fuhren. Sie sparten ihre Energie für den finalen Anstieg in die Skistation. Auf der 13,8 Kilometer langen Steigung nach L’Alpe d’Huez herrschte Karnevalsstimmung der besonderen Art. Hunderttausende Zuschauer verwandelten die Strecke in eine wilde Partymeile.
Riblon erreichte schließlich das Ziel als Erster. Er hatte den US-Amerikaner Tejay van Garderen, der rund 150 Kilometer an der Spitze fuhr, auf den letzten 2.000 Metern in einem packenden Duell niedergerungen. “Fünf Kilometer vor dem Ziel habe ich daran gelaubt, dass ich es schaffe”, sagte Riblon.
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