RH nahm Gehälter in öffentlichen Unternehmen unter die Lupe
Gemein ist all diesen Einrichtungen und Unternehmen, dass sie der Kontrolle des Rechnungshofes unterliegen. Nicht erfasst sind dabei Unternehmen der Länder, Unternehmen größerer Gemeinden oder die gesetzlichen beruflichen Vertretungen. Der Rechnungshof fordert in einer Aussendung eine entsprechende Ausweitung, um künftig auch die Einkommen in diesen Bereichen miteinbeziehen zu können. Der Vergleich mit dem Bundeskanzler-Gehalt gehe auf eine Anregung von Nationalratsabgeordneten zurück, schreibt der RH.
Postvorstände als Spitzenreiter
Ein durchschnittlicher Vorstand der Post erhielt 2024 rund 2,2 Mio. Euro. Beim Verbund waren es 1,3 Mio. Euro. Die Republik hält 51 Prozent der Verbund-Aktien und 52,8 Prozent der Post-Aktien. Im Schnitt aller 445 kontrollierten Unternehmen lag das Vorstands- bzw. Geschäftsführergehalt bei 245.100 Euro (Vollzeitäquivalent) - ein Plus von vier Prozent zum Vorjahr. Das Durchschnittseinkommen der Beschäftigten dieser Organisationen pro Vollzeitäquivalent betrug rund 70.000 Euro - neun Prozent mehr als 2023.
Nach wie vor große Unterschiede gibt es auch in diesen öffentlichen Unternehmen zwischen Frauen und Männern. Nur etwas mehr als ein Viertel der Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder waren weiblich. Sie erhielten im Schnitt nur 86 Prozent des Gehalts ihrer männlichen Pendants. Etwas besser schaut es in den Aufsichtsräten mit einem Frauenanteil von rund 39 Prozent aus. Ihre Vergütung dort entsprach im Schnitt 93,6 Prozent dessen, was männliche Aufsichtsräte erhielten.
617 Millionen für Pensionen
Die zusätzlichen Leistungen für Pensionen an ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Angehörige entsprachen im Vorjahr 617,28 Mio. Euro, die an insgesamt 25.106 Personen gingen.
Die hohen Managementgehälter bei Verbund und Post ziehen den Ärger von FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch auf sich. "Diese Zahlen sind ein Affront gegenüber unseren Familien, Pensionisten und allen Leistungsträgern, die unter der Last von Inflation und Steuern zusammenbrechen. (...) Diese fürstlichen Gehälter lassen sogar den Bundeskanzler wie einen Ferialpraktikanten aussehen."
(APA)
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