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"Revolution" im Schweizer Postwesen?

In der Schweiz soll nicht nur wer Briefe abschickt bezahlen, sondern künftig auch, wer Briefe erhält: Diese Idee stellt der eidgenössische Post-Chef Michel Kunz zur Diskussion.

Dies sei keine Forderung der Post, sondern eine Idee, welche in den Köpfen verschiedener Postchefs in Europa auftauche, da alle mit rückläufigen Briefmengen zu kämpfen hätten, sagte Kunz in einem am Samstag erschienen Interview mit der “Basler Zeitung”. Man könne das Ganze auch als “Anschlussgebühr an das postalische Netz” bezeichnen.

Die immer stärkere Verlagerung in Richtung E-Mail führe dazu, dass die Kosten pro Brief entsprechend steigen, so Kunz weiter. Da man nicht beliebig rationalisieren könne – insbesondere bei der Zustellung – müssten die Preise pro Brief angehoben werden. Dies schrecke allerdings ab und führe zu noch stärkerer Nutzung von Alternativen.

Deshalb soll laut Kunz ein neues Modell der Preisbildung eingeführt werden. Man könne analog der Lösung für TV und Radio dem Empfänger eine Gebühr für die Nutzung der postalischen Grundversorgung abverlangen. Diese soll laut Kunz fix und mengenunabhängig sein und müsste einmal pro Jahr entrichtet werden.

Höhere Gebühren für Randregionen, wo die Fixkosten für die Zustellung noch größer sind, will Kunz aber nicht. Nach den Grundsätzen des Postgesetzes dürfe dies nicht so sein. Der Vorteil einer Empfangsgebühr sei, dass die Post unabhängig von der Mengenentwicklung über längere Zeit stabile Preise gewährleisten könnte.

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