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Reue, Kritik und Berufung

©GEPA/Oliver Lerch
Der Alpla HC Hard äußert sich erstmals zur Horvat-Strafe und signalisiert Gesprächsbereitschaft.
Horvat-Sperre spaltet die Handballwelt
Droht nach Horror-Foul ein juristisches Tauziehen?

In einer ausführlichen Stellungnahme hat der Alpla HC Hard erstmals öffentlich auf die Entscheidung des Handballgerichts des Österreichischen Handballbundes (ÖHB) im Fall Ivan Horvat reagiert.

Der Legionär und Rückraumspieler war nach einem Foul an Bregenz-Akteur Markus Mahr mit einer Sperre von insgesamt 26 Monaten und 11 Tagen bis 30. Juni 2027 belegt worden. Der Verein zeigt sich überrascht über das Strafausmaß und kündigte eine Berufung an.

Markus Mahr erlitt einen offenen Nasenbeinbruch. ©GEPA/Oliver Lerch

Berufungsfrist bis 20. Mai

Der Vorfall ereignete sich am 30. April im zweiten Viertelfinalspiel der HLA-Meisterliga zwischen Bregenz und Hard in der Handballarena Rieden. Die Urteilsverkündung in erster Instanz erfolgte letzten Dienstag, dem 6. Mai. Die Frist für eine Berufung läuft bis zum 20. Mai. „Die Höhe der Strafe steht für uns in keinem Verhältnis zum begangenen Regelverstoß“, heißt es in der Mitteilung. Man werde Horvat in diesem Verfahren „bestmöglich unterstützen“. Die Entscheidung zur Berufung verstehe man nicht nur als Unterstützung des Spielers, sondern auch „im Sinne des gesamten Handballsports“.

Ivan Horvat hat sich bislang noch nicht zum Urteil geäußert.

Kontakt und Entschuldigung

Ivan Horvat hatte sich unmittelbar nach dem Vorfall sowohl direkt am Spielfeldrand als auch im Anschluss an das Spiel persönlich bei Markus Mahr entschuldigt. 

Der offizielle Schiedsrichterbericht bestätige laut Verein, dass Horvat den Ausschluss ohne Diskussion akzeptiert habe. Auch der emotionale Zustand des Spielers sowie sein TV-Interview nach dem Spiel würden zeigen, wie sehr ihn der Vorfall selbst mitgenommen habe. Der Verein betont erneut, dass es sich nicht um eine absichtlich zugefügte Verletzung gehandelt habe.

Fingerspitzengefühl fehlte

Zugleich nimmt der Club zur öffentlichen Diskussion Stellung. Die aktuelle Berichterstattung sowie Äußerungen aktiver und ehemaliger Handballer und Funktionäre hätten den Entschluss zur Berufung bestärkt. Man räume aber auch ein, dass in der internen und öffentlichen Kommunikation nach dem Spiel „das nötige Fingerspitzengefühl“ gefehlt habe. Für diesen Umstand entschuldigte sich der Verein ausdrücklich bei allen Fans – insbesondere aus Hard und Bregenz – und kündigte an, künftig sensibler zu kommunizieren.

Zum Abschluss der Stellungnahme bekräftigte der Verein seine Gesprächsbereitschaft gegenüber Bregenz Handball, um die Geschehnisse gemeinsam aufzuarbeiten. Markus Mahr wünsche man nochmals eine gute Genesung und viel Erfolg bei seinem neuen Verein in Deutschland. Gleichzeitig richtet Hard den Fokus auf die bevorstehenden Halbfinalspiele gegen die Fivers – mit sportlicher Fairness, Leidenschaft und der Unterstützung der eigenen Fans.

(VOL.AT)

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