Bei einer Schlägerei wird Tyler von einem brutalen Polizisten zu Unrecht ins Gefängnis gesteckt. Sein WG-Freund bringt ihn auf die Idee, sich an der hübschen Tochter des Polizisten, die zufällig in Tylers Seminar ist, zu rächen.
Nicht wenige Anhängerinnen der “Twilight”-Vampirsaga dürften sich an die Stelle dieses Mädchens – die niedliche Emilie de Ravin aus der TV-Serie “Lost” – wünschen. Die vernünftige Ally lässt sich prompt von dem charmant verwuschelten Bubi becircen. Sein Plan, sie in sich verliebt zu machen und dann fallenzulassen, geht aufs romantischste schief. Auch Allys Papa, der Polizist, bleibt nicht untätig. Doch bereits der dramatische Beginn dieser Schmonzette, in der, zehn Jahre zuvor, die kleine Ally die Ermordung ihrer Mutter miterlebt, verrät den Ehrgeiz, mehr zu erzählen als eine vorhersehbare Liebesgeschichte rund um eine blöde Intrige.
Nicht nur Ally, deren raubeiniger Vater sie allzu besorgt unter seine Fittiche nimmt, trägt einen großen Kummer im Herzen. Auch Tyler, der sich ständig mit seinem geschiedenen Vater zofft, ist kein Sonnenschein. Sein Erzeuger, ein strenger, stinkreicher Manager, hat nie Zeit für seine Kinder und lässt ihn seine Enttäuschung über den missratenen Sohn, der lieber Gandhi liest statt Börsenkurse, deutlich spüren. Vor allem aber knabbert Tyler seit Jahren am Selbstmord seines geliebten Bruders. Seine einzige Vertraute ist seine kunstbegabte kleine Schwester, die ihrerseits von Mitschülerinnen gehänselt wird.
Keiner kann so fotogen grübeln wie Robert Pattinson. Wieder glänzt der Schönling in den waidwunden Posen eines Second-Hand-James Dean. Mit Viertage-Stoppeln, lässigen Klamotten und Literaten-Attitüde gibt er abermals den sensiblen Märchenprinz aus noblem Hause mit dick aufgetragenem Weltschmerz. Eher harmlose Sexszenen mit Ally zeigen, dass der Film an die älter werdenden “Twilight”-Fans adressiert ist. Doch die Chemie zwischen dem Paar stimmt, die Liebesgeschichte ist weniger zuckrig als erwartet, und der Kitsch wird geschmackvoll angerichtet.
Mit dem diskreten Verlauf seines Kinodebüts hätte sich TV-Regisseur Allen Coulter zufriedengeben sollen. Doch auch die Promis in den Nebenrollen, Pierce Brosnan und Lena Olin als Tylers Upperclass-Eltern und Chris Cooper als rabiater Polizist, spielen wie mit Trauerflor um den Arm. Und während man sich noch über die elegische Stimmung des Liebesgeplänkels wundert, bricht ein goldener Septembertag an. Das Ende soll hier nicht verraten werden. Doch die dreiste Trivialisierung einer realen Katastrophe im Dienst einer kleinen Schnulze dürfte höchstens den Fans des schönen Untoten in den Kram passen. Für diese gilt: Taschentuch nicht vergessen!
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