“Kann man dem österreichischen Steuerzahler zumuten, dass er universitäre Infrastruktur zur Verfügung stellt für weite Teile Mitteleuropas, die jetzt unser Land überfluten, weil wir gratis Studienplätze zur Verfügung stellen ?”, fragte der Rektor der Universität Innsbruck, Karlheinz Töchterle, im ORF-“Morgenjournal”. Auch für Rektorenchef Christoph Badelt wären solche Ausgleichszahlungen “in einem Gesamtpaket eine sinnvolle Maßnahme”.
Für Töchterle, an dessen Uni rund 3.000 Deutsche studieren, ist “das, was wir heuer erleben, nur ein Vorgeschmack”. Aufgrund der Verkürzung des Gymnasiums in Deutschland von neun auf acht Jahre werden nach Bundesländern gestaffelt zwei Jahrgänge gleichzeitig maturieren und damit entsprechend viele deutsche Abiturienten an die österreichischen Unis drängen. Mehr Studenten ohne Studiengebühren und ohne Ausgleichszahlungen würden für die Unis einen finanziellen Drahtseilakt bedeuten, der nicht zu bewältigen sei, so Töchterle.
Für Badelt wären solche Ausgleichszahlungen allerdings nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Staat müsse sich “endlich dazu bekennen, wie viel Kapazitäten in den einzelnen Studienrichtungen existieren, und er müsste diese Kapazitäten finanzieren”, erneuerte der Präsident der Universitätenkonferenz gebetsmühlenartig eine alte Forderung der Rektoren. Dramatisch für die Unis sei aber, dass die Politiker in dieser Frage einander blockierten und deshalb nichts passiere.
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