Der Bus Marke Setra ist seit 2010 im Besitz des Traditionsunternehmens mit Sitz im Bregenzerwald. Als Schibus eingesetzt, spult er täglich seine Kilometer über die anspruchsvolle Strecke über den Riedbergpass ab.
Der Chef über den "Millionen-Bus"
Mario Hagspiel erinnert sich noch an die erste Fahrt
"Ich habe meinen Busführerschein seit September 2010 und bin seit damals fast tagtäglich mit dem Bus unterwegs. Ich war sogar bei der Abholung des Setra in Salzburg dabei und habe mit ihm meine ersten Kilometer gemacht", erinnert sich Mario Hagspiel, Geschäftsführer von Hagspiel Touristik.
Ein Fahrgast pro Kilometer
"Wir haben den Bus Ende 2010 bekommen. Er ist hauptsächlich auf der Linie Hittisau - Oberstdorf unterwegs". Etwa eine Million Fahrgäste habe man in fast 13 Jahren transportiert. Und noch ist kein Ende in Sicht.
Der Bus besitzt nach wie vor den ersten Motor, nur das Getriebe musste einmal getauscht werden. "Wir hatten das Glück, das wir immer gute Fahrer bekommen haben. Sie haben gut zum Auto geschaut, auch in der Werkstatt war er regelmäßig zur Wartung. Somit läuft er nach wie vor tagtäglich als Schibus am Riedbergpass", zeigt sich der Reiseunternehmer zufrieden.
Einige Superlativen
Sind eine Million Kilometer üblich für einen Bus im Linienverkehr? "Natürlich gibt es manche, die diese Kilometerleistung schaffen. Allerdings haben die meisten nicht so eine anspruchsvolle Strecke wie unser Setra", erklärt der 30-Jährige. Bei Hagspiel Touristik hat man einige Daten für den Dauerläufer hochgerechnet: etwa 28.000 Fahrten über den Riedbergpass, 650.000 Haltestellen, 340.000 Liter Diesel, 135 Reifen und 26 Schneeketten.
Für den Hittisauer hat die Verlässlichkeit verschieden Gründe. "In diesen, älteren Fahrzeugen, haben wir noch den großen Motor mit 12 Litern Hubraum. Die bessere Durchzugskraft und das Drehmoment merkt man einfach. Dazu gibt es weniger elektrische Sensoren, die Fehlermeldungen anzeigen könnten. Bis auf ein paar Kleinigkeiten gab es keine großen Reparaturen".
Strecke hat es in sich
"Der Riedbergpass ist der höchste befahrbare Gebirgspass in Deutschland mit bis zu 16 Prozent Steigung und Gefälle. Im Winter gibt es viel Schneefall, im Sommer sind viele Motorradfahrer unterwegs", erklärt Mario Hagspiel die Tücken seiner täglichen Route. "Im Sommer, während der Zweiradsaison, passiert recht viel hier oben." Für die Wintertouristen, besonders die Gäste aus dem Flachland wie Holland oder Norddeutschland, sei die Passstraße ohnehin etwas Besonderes. "Es ist schon vorgekommen, dass ich beim Aufziehen der Schneeketten gefilmt und fotografiert worden bin", erzählt der Chef des Familienunternehmens.
Verangenheit und Zukunft
Bereits im Jahr 1927 setzte Marios Uropa den Grundstein für die Firma Hagspiel. Mit Pferdefuhrwerken. Seit damals ist viel passiert. Der jüngste Spross von Seniorchef Wolfgang Hagspiel hat den Familienbetrieb vor einem Jahr übernommen. "Es läuft gut. Wir müssen manchmal sogar Aufträge ablehnen. Es ist gerade wie in vielen anderen Branchen auch. Man bekommt keine Fahrer, kein Personal", erklärt der frischgebackene Geschäftsführer.
Wie es denn mit dem Bus, intern liebevoll "Bergziege" genannt weitergehe? "Schwer abzuschätzen. Momentan ist er noch bis Ostern als Schibus im Einsatz. Im Sommer wird nurmehr der Neue verwendet. Wie es nächsten Winter ausschaut, können wir noch nicht sagen. Aber voraussichtlich wird der Setra wieder als Transport für Wintersportler dienen". Somit werden zu der einen Million Kilometer noch etliche hinzukommen.
(VOL.AT)
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