In jedem Bundesland ist die Zahl der Insolvenzen gesunken, wobei hier Vorarlberg nahezu gleichauf mit Tirol bei den Rückgängen die Statistik anführt, gefolgt vom Burgenland (-23 %) und Oberösterreich (- 15,6 %).
Bislang wurden im Ländle 39 Insolvenzverfahren eröffnet, das sind um zwölf Verfahren oder 23,5 Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, hat der “Kreditschutzverband von 1870” errechnet.
Auffallend und positiv zu bewerten ist die Zahl der mangels Vermögen abgewiesenen Konkursanträge, die in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 von 38 auf 19 und somit um die Hälfte gesunken ist.
Auch Schuldensumme gesunken
Gesunken ist auch die Höhe der Passiva von 20 Millionen Euro auf 14 Millionen Euro, sowie die Zahl der betroffenen Dienstnehmer von 168 auf nunmehr 149.
Die überschaubare Anzahl von betroffenen Mitarbeitern und die vergleichsweise geringe Höhe der Schulden spiegelt den Umstand wider, dass Vorarlberg im ersten Halbjahr 2015 mit lediglich zwei Millionenpleiten konfrontiert war (Bäckerei Viktor Bischof in Dornbirn und die Deuringschlössle Hotel u. Restaurant GmbH in Bregenz). Vor einem Jahr wurden noch sieben millionenschwere Fälle gezählt.
Bemerkenswert ist der Umstand, dass im ersten Halbjahr 2015 gerade einmal ein Sanierungsverfahren eröffnet wurde, während es im ersten Halbjahr 2014 noch sechs Sanierungsverfahren waren.
Gastgewerbe am häufigsten betroffen
Ein branchenbezogener Blickwinkel eröffnet, dass das Gastgewerbe die Insolvenzstatistik mit großem Abstand anführt (13 Verfahren), gefolgt von Unternehmen im Bereich von Lebens- und Genussmittel (fünf Verfahren) und der Transportbranche (ebenfalls fünf Verfahren).
Für die große Anzahl an Insolvenzen in der Lebensmittel- u. Genussbranche zeichnen sich gleich drei eröffnete Verfahren von Bäckereien verantwortlich – auch hier kann ein gewisser Trend abgeleitet werden, fiel auch die österreichweit größte Insolvenz in den Bereich der Bäckereibranche (Bäckereigruppe „RING“).
Gut behauptet hat sich hingegen die Bauwirtschaftsbranche, welche mit lediglich vier Insolvenzen im Vergleich zu Gesamtösterreich einen erfreulichen Kontrapunkt setzt.
Ausblick
Dass Vorarlberg österreichweit den höchsten Rückgang an Insolvenzen zu verzeichnen hat, steht im Einklang mit anderen volkswirtschaftlichen Kennzahlen, bei denen Vorarlberg die Statistik anführt.
Nicht verschwiegen werden darf, dass Vorarlberg im ersten Halbjahr 2014 mit dem höchsten Anstieg an Insolvenzen aller Bundesländer konfrontiert war, sodass der nunmehrige beachtliche Rückgang im Zwei-Jahres-Vergleich ein Einschwenken auf die niedrigen Insolvenzraten anderer wirtschaftsstarker Bundesländer darstellt.
Das anhaltend niedrige Zinsniveau verbunden mit der Zurückhaltung vieler Unternehmer bei risikoreichen Investitionen lässt d laut “KSV 1870” die Prognose zu, dass der Trend hin zu einem niedrigen Niveau an Unternehmensinsolvenzen sich auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.
Privatkonkurse
Eine anhaltend rückläufige Insolvenzentwicklung ist ebenso bei den Schuldenregulierungsverfahren zu registrieren. Bisher wurden in Vorarlberg 216 Schuldenregulierungsverfahren bei den Bezirksgerichten eröffnet. Das sind um 18 Verfahren oder um 7,7 Prozent weniger Privatkonkurse wie noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Höhe der Schulden ist deutlich gesunken.
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