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Rekord-Hurrikan "Michael" wütete in Florida - Ein Toter

Zahlreiche Schäden durch den Hurrikan
Zahlreiche Schäden durch den Hurrikan ©APA (AFP/Getty)
Hurrikan "Michael" hat Florida am Mittwoch mit Wucht getroffen und im Nordwesten des US-Bundesstaates für extremes Wetterchaos und Zerstörung gesorgt.
Hurrikan wütet in Florida
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Hurrikan "Michael" erreichte Küste Floridas

Das Nationale Hurrikanzentrum sprach von einem Rekordsturm in der Region, wobei das genaue Ausmaß der Folgen noch unklar war. Mindestens ein Mensch kam laut US-Medienberichten ums Leben.

Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf die Polizei, nahe Greensboro sei ein Mann getötet worden, als ein Baum auf ein Haus fiel. In Hunderttausenden Haushalten fiel der Strom aus. Floridas Gouverneur Rick Scott ließ Such- und Rettungsmannschaften in die besonders heftig betroffenen Gebiete ausrücken. Der Abgeordnete Neal Dunn aus der Stadt Panama City sagte CNN: “Es sieht so aus, als wäre in jedem einzelnen Block eine Bombe hochgegangen.”

Zerstörte Häuser und umgeknickte Bäume

Als “Michael” am Mittwochnachmittag (Ortszeit) nordwestlich des kleinen Ortes Mexico Beach mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometer die Küste traf, fehlten ihm nur zwei Stundenkilometer Windgeschwindigkeit, um in die höchste Kategorie fünf eingestuft zu werden. Aufnahmen aus Mexico Beach zeigten weitreichende Zerstörung, Überflutungen und Trümmer. Auch auf Bildern aus der Stadt Panama City Beach waren zerfetzte Häuserreste, abgedeckte Dächer und umgeknickte Bäume zu sehen.

Der Meteorologe Dennis Feltgen vom Nationalen Hurrikanzentrum (NHC) erklärte, es handle sich um den stärksten Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der Floridas Panhandle getroffen habe. Als Panhandle (Landzipfel oder wörtlich Pfannenstiel) wird der nordwestliche Zipfel Floridas bezeichnet.

Hunderttausende evakuiert

“Michael” hatte in den vergangenen Tagen rasant an Stärke gewonnen. Die Behörden riefen Hunderttausende Menschen eindringlich dazu auf, das betroffene Gebiet zu verlassen. Doch viele kamen dem nicht nach. Floridas Gouverneur Scott sagte, er sei enttäuscht darüber.

Experten zeigten sich erstaunt, wie schnell der Hurrikan auf seinem Weg über den Golf von Mexiko an Stärke gewonnen hatte. “Bei der Beobachtung der Satellitenaufnahmen ist einem die Kinnlade heruntergeklappt”, sagte der Meteorologe Bon Henson vom Internetdienst Weather Underground. NHC-Chef Ken Graham sagte, es sei noch nie ein Hurrikan der Kategorie vier in der Region registriert worden. Es sei daher ein ebenso historisches wie gefährliches Ereignis.

Windgeschwindigkeit von 145 km/h

Bei seinem Zug nach Nordosten schwächte sich der Hurrikan zu einem tropischen Wirbelsturm ab, blieb aber dennoch gefährlich. Am späten Mittwochabend (Ortszeit) zog er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Stundenkilometern durch den Süden des Bundesstaates Georgia. Das Hurrikanzentrum warnte vor Überflutungen durch heftigen Regen in Teilen Georgias, im Südosten Virginias sowie in South und North Carolina. In einigen Gebieten dort galten Tornadowarnungen.

US-Präsident Donald Trump begann am Abend seine Rede auf einer Wahlkampfveranstaltung damit, den Menschen in den betroffenen Gebieten sein Mitgefühl auszusprechen. Die “Gedanken und Gebete” der gesamten Nation seien bei ihnen. Trump hatte zuvor erklärt, er habe die Wahlkampfkundgebung nicht absagen wollen, weil er die Menschen nicht enttäuschen wollte, die darauf gewartet hätten. Der Präsident kündigte an, das Katastrophengebiet voraussichtlich am Sonntag oder Montag zu besuchen. Bei einem früheren Besuch befürchte er, den Helfern in die Quere zu kommen, sagte er zur Begründung.

“Michael” ist nicht der erste Hurrikan, der in diesem Jahr Zerstörung an die US-Südostküste gebracht hat. Mitte September hatte “Florence” vor allem in North und South Carolina schwere Überschwemmungen verursacht – dort war das Wasser vor dem nächsten Hurrikan noch immer nicht vollständig abgeflossen. Anders als “Michael” war “Florence” lediglich als Sturm der Kategorie eins an Land getroffen – mit Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde. Dennoch kamen infolge des Sturms Dutzende Menschen ums Leben.

(APA/dpa/ag.)

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