Bis in einigen Monaten soll sich die Natur erholt haben.
Tote Fische, eine stinkende Schlammbrühe und weg gerissene Pflanzen – man erinnert sich noch an das Schreckensszenario bei der Entleerung des Bolgenach-Speichers im Jahr 1995. Damals gab es im Bregenzerwald eine regelrechte ökologische Katastrophe.
Ökologisches Konzept
Mittlerweile haben die Techniker der Vorarlberger Kraftwerke dazu gelernt. Die Entleerung des Speicherbeckens Raggal wird zwar den ganzen Fischbestand in der Lutz vernichten und der Umwelt schaden, doch bis in einigen Monaten wird sich die Natur erholt haben. Die VKW haben über Jahre hinweg Millionen von Euro in ein ökologisches Konzept investiert, das die Schäden begrenzen wird, so Pressesprecher Dr. Peter Schmidt. Bereits 1985 wurden Geschiebesperren errichtet, die Feststoffe aufhalten sollen. Seit 1986 gibt es eine Schlammbaggeranlage im Speicherbecken, und für die Zukunft sind noch weitere Maßnahmen geplant.
Rechtzeitig bevor sich die Schlammwelle aus der Lutz in die Ill ergießt, sollen übrigens im Staubecken Rodund im Montafon die Schleusen geöffnet werden. Auf diese Art verdünnt sich das Wasser, und die Ill ist vor Schäden geschützt. Den genauen Zeitpunkt für die Flutung der Lutz werden die Verantwortlichen am Freitag festlegen.
Tagelange Nachspülungen
Je nach Hochwasserlage wird der Hauptablass am Montag oder Dienstag um 20 Uhr geöffnet. Bereits davor und in den Tagen danach ist mit Vorflutungen und Nachspülungen zu rechnen. Letztere sollen das Bachbett von Schlamm und Feststoffen reinigen, obwohl bereits am Tag nach der Entleerung wieder mit dem Aufstau begonnen wird. Die Angler aus der Region sind unterdessen gewarnt, und haben den Fischbestand bereits in den letzten Wochen so weit wie möglich gesenkt. Nach der Flutung werden Experten der VKW wieder Fische einsetzen und auch die Pflanzenwelt wieder herstellen.
LUTZKRAFTWERKE
Das Kraftwerk Lutz Oberstufe der VKW ist seit 1967 in Betrieb. Zusammen mit der Unterstufe werden jährlich 112 Millionen kWh Strom erzeugt. Das entspricht dem Bedarf von 22.000 Haushalten in Vorarlberg.
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