Mit Hubert von Goisern hatte Stranzinger den Hit “Koa Hiatamadl” aufgenommen. “Momentan spiele ich mit der EAV, zuvor war ich mit Supermax unterwegs. Ich habe auch jahrelang bei Drahdiwaberl gespielt. Da bleibt für die Solo-Arbeit wenig Zeit. Aber für das Eigene sollte man sich davon doch genug nehmen”, erklärte er die Wartezeit zwischen dem Stranzinger-Band-Debüt “Ois oda nix” (1997) und seiner aktuellen Produktion. “Ich bin in erster Linie Musiker und muss mich nach dem Geschäft richten.
“Der Gitarrist und Sänger zelebriert auf “Wir san ned aus Zucker” zeitlosen, in den 70er Jahren verankerten Rock – mal geradeaus, dann wieder mit viel Blues-Touch. “Wir haben die Platte brav gemeinsam eingespielt. Es wurde nur ganz wenig nachträglich korrigiert. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Geradlinigkeit war für mich immer wichtig. Handgemachte Musik spürt man”, betonte Stranzinger. “Es sagt doch alles, dass mich heute noch zum Teil sehr junge Leute auf meine Gitarrensoli aus der Goisern-Zeit ansprechen.”
Stranzinger: “Österreichische Mundart kehrt in den Pop zurück”
Seiner Sprache, der Innviertler Mundart, ist Stranzinger ebenso wie seinem Stil treugeblieben. “Wer Englisch singt, will einen anderen Markt erreichen”, so der Musiker. “Ich habe eine amerikanische Freundin, singe aber trotzdem Deutsch. Ich kenne aber einen Haufen Amerikaner, die zu uns rüberkommen und Volksmusik machen. Das ist schon witzig.” Lange verpönt, ortet Stranzinger eine Rückkehr der österreichischen Umgangssprache im Pop und Rock. “Es ist doch gut, wenn wir unsere Identität nicht verleugnen. Früher haben wir die Deutschen vorgeführt, was Mundart betrifft.”
Seine Texte hat Stranzinger mit Hilfe des Schauspielers Hubert Wolf (bekannt als Papa Lutz aus der Werbung) und Sigi Maron verfasst. “Hubert kommt aus dem selben Nest wie ich, der weiß, was ich sagen will”, erzählte Stranzinger. “Und Sigi ist ein roter Hund, der mit einer unglaublichen Zielstrebigkeit an einen Text herangeht. Ich liebe ihn einfach.”
(apa)
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