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Reich-Ranicki aus Klinik entlassen

Der mit Herzbeschwerden in eine Hamburger Klinik eingelieferte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (85) hat das Krankenhaus wieder verlassen.

Dies bestätigte ein Sprecher des Klinikbetreibers Asklepios. Der in Frankfurt lebende Kritiker war am Samstagabend nach Aufzeichnung einer ZDF-Sonderausgabe des „Literarischen Quartetts“ in Hamburg auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht worden. Nähere Angaben zum Gesundheitszustand des 85-Jährigen machte der Sprecher nicht.

Eine für Montagabend ebenfalls in Hamburg geplante Veranstaltung mit Reich-Ranicki zum Heine-Jahr wurde abgesagt. Am kommenden Donnerstag (2. Februar) soll der 85-Jährige jedoch planmäßig in Frankfurt die Ehrendoktorwürde der Universität Tel Aviv erhalten. „Wir gehen davon aus, dass dies stattfindet“, sagte am Montag der Pressesprecher der Stadt, Thomas Scheben. Dazu habe es bereits Rücksprachen gegeben. Als Laudator Reich-Ranickis ist der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer vorgesehen.

Medienberichten zufolge haben die Ärzte bei Reich-Ranicki das Sick-Sinus-Syndrom diagnostiziert. Dabei treten auch Herz-Rhythmus-Störungen auf. Der Literaturexperte will sich nach unbestätigten Informationen einen Herzschrittmacher einsetzen lassen, hat dies aber wegen der Vielzahl seiner derzeitigen Termine verschoben. Reich-Ranicki hat vor wenigen Tagen den Staatspreis des Landes Nordrhein- Westfalen erhalten. Anfang Jänner wurde er mit der Ehrendoktorwürde der FU Berlin ausgezeichnet.

Reich-Ranicki war am Wochenende prominenter Gast der Auftaktveranstaltung zum europäischen Heine-Jahr im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. In einer Sonderausgabe des „Literarischen Quartetts“, hatten er und seine Kollegen Iris Radisch und Hellmuth Karasek mit Autorin Monika Maron am Samstag über das Leben und Werk Heinrich Heines (1797 bis 1856) diskutiert. Als dem 85-Jährigen abends im Hotel übel geworden war, wurde er wegen akuter Beschwerden mit einem Rettungswagen zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Die ZDF-Sendung wird am Freitag (3. Februar, 22.15 Uhr) ausgestrahlt. Der „Literaturpapst“ sollte in Begleitung seiner Frau Teofila ursprünglich am Montagabend in Hamburg auch eine Reihe der „Zeit“-Stiftung und der Patriotische Gesellschaft zum 150. Todestag Heines eröffnen. Diese wurde am Vormittag abgesagt.

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