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Die Schwedenschanze und ihr Meister

©VOL.AT / Sonnberger
Hafenmeister Eugen Pfefferkorn ist seit vier Jahren für die Ordnung in der Schwedenschanze in Fußach/Hard zuständig. 

Um 7 Uhr Morgens beginnt für Eugen Pfefferkorn (53) der Arbeitstag. Doch während andere Einstempeln oder ihren PC einschalten, ist der 53-Jährige um das Wohl der im Hafen liegenden Boote besorgt. Er startet seine tägliche Runde mit einem Golfcaddy und überprüft ob alle Boote noch gut festgezurrt am Pier befestigt sind. Danach wird Papierkram erledigt und mit Bootsbesitzern gesprochen, die ein- oder auschecken wollen.

Kein Heimvorteil für Österreicher

Nur knapp 20 Prozent der Gästestellplätze sind während der Saison durch Österreicher oder Vorarlberger belegt. Hauptanleger sind hier Bootsbesitzer aus den Nachbarländern Deutschland und Schweiz. Ebenso sind rund 90 Prozent der Bootsbesitzer, die in Fußach anlegen, männlicher Natur. Oft seien Frauen zwar mit dabei, aber kaum eine steuere laut Pfefferkorn selbst ein Boot. Der Hafenmeister hat klare Regeln, die für alle gelten: “Bei mir gibt es so etwas wie Heimvorteil oder Geschlechterkampf nicht. Wer bei mir in der Bucht steht, wird bedient.”

Für jeden Gast gibt es ein Plätzchen

Knapp 300 Liegeplätze und 20 Gästeplätze stehen im Hafen Schwedenschanze zur Verfügung. Laut Pfefferkorn komme es nur ein- bis zweimal in der Saison vor, dass auch die Schwedenschanze bis zum letzten Anlegeplatz belegt ist und er Neukunden zum nächstgelegenen Hafen verweisen muss. Die Tagesgebühr für einen Gästeplatz liegt – je nach Größe des Bootes – zwischen 14 und 27 Euro pro Tag.

Wer fix anlegen möchte, braucht Geduld

Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, sich selbst ein Boot anzuschaffen, sollte sich schon Jahre im Voraus um einen Liegeplatz kümmern. Denn diese sind Mangelware und werden meist nur verkauft, wenn ein alter Platz aufgelöst wird. In der Regel werden die Plätze inklusive Boot verkauft.

“Nicht jeder kann sich einen Stellplatz leisten”

Wie in jedem florierenden Geschäft zeigt sich hier, dass die Nachfrage den Preis bestimmt. Rund um den Bodensee sind die Plätze sehr begrenzt und heiß begehrt. So muss man für einen Stellplatz mitunter tief in die Tasche greifen.

Das Wasser wird knapp

Nicht nur die Boote werden jeden Tag von Eugen Pfefferkorn begutachtet, sondern auch der momentan niedrige Wasserstand wird täglich geprüft. Denn nicht nur Vorarlbergs Landwirte kämpfen mit der Dürre, die in den letzten Monaten im Ländle herrschte. Auch der Hafenmeister ist sich sicher: “Wenn es nicht bald mehr regnet, erreicht auch der Bodensee ein Jahrhunderttief”.

 

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