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Regierung gibt weitere Ölreserven frei

©APA/CanvaPro
OMV bekam am Montag um 70 Prozent weniger Gazprom-Gas

Die Regierung gibt nach dem OMV-Raffiniereunfall in Schwechat weitere Erdölreserven frei. Am Montagabend beschloss der Hauptausschuss des Nationalrats, weitere 100.000 Tonnen Diesel und 45.000 Tonnen an Halbfertigfabrikaten freizugeben."Die Versorgungssicherheit der Menschen in Österreich hat absolute Priorität", so Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Versorgung nicht gewährleistet

Mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS genehmigte der Hauptausschuss die Verordnung der Energieministerin zur Freigabe von Pflichtnotstandsreserven, berichtete die Parlamentskorrespondenz am späten Montagabend. Die Erdöl-Pflichtnotstandsreserven reduziere sich damit um weitere 5,8 Tage. Es sei klar, dass man mit den Ölreserven in so schwierigen Zeiten äußerst vorsichtig umgehen müsse, so Gewessler im Ausschuss. Aufgrund unvorhergesehener Ereignisse könne die OMV aber die kontinuierliche Versorgung des Treibstoffmarktes in den kommenden Monaten nicht gewährleisten.

Reparatur im Schichtbetrieb

Eine Expertin der OMV berichtete im Hauptausschuss über den Unfall in der Raffinerie Schwechat und die Folgen für den heimischen Mineralölkonzern. Es handle sich um die größte Krise in der Geschichte der Raffinerie Schwechat, sagte sie laut Parlamentskorrespondenz. Die Reparatur der Anlage laufe derzeit in einem Drei-Schichtbetrieb. Man sei zuversichtlich, dass spätestens Ende September mit dem Hochfahren der Anlage begonnen werden könne. Ein Vertreter der Erdöl-Lagergesellschaft erklärte im Ausschuss, dass die freizugebende Menge sehr schnell in den Markt gebracht werden könne, weil sie zu großen Teilen bereits in den Tanklagern der OMV bzw. der anderen Vertragspartner lagere.

Beschaffungsprobleme

Die OMV kämpft mit weiteren Problemen bei der Öl-Beschaffung. Die Deutsche Bahn habe zugesicherte Zugtransporte kurzfristig storniert und noch nicht neu geplant und aufgrund eines Blitzschlags falle eine Dieselquelle in Deutschland aus, so das Energieministerium. 200.000 Tonnen Halbfabrikate könnten aufgrund ihrer Qualität nicht verpumpt werden und im Hafen Koper (Slowenien) komme es zu Personalausfällen.

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