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Regierung berief Vorstände ein: So geht es mit dem AMS jetzt weiter

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) und die beiden AMS Vorstände Johannes Kopf und Herbert Buchinger
Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) und die beiden AMS Vorstände Johannes Kopf und Herbert Buchinger ©APA
Am Mittwoch trafen sich Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Vizekanzler Strache (FPÖ) und Sozialministerin Hartinger-Klein (FPÖ) mit den Vorständen des AMS, Herbert Buchinger und Johannes Kopf.
Bundesregierung trifft AMS-Vorstände

Bei dem Treffen sollten Reformmaßnahmen beim Arbeitsmarktservice (AMS) besprochen werden. Über die Ergebnisse des Gesprächs berichten die Teilnehmer ab 11.30 Uhr. VOL.AT überträgt live.

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Vorstände nicht ablösen

Im März wurde ein kritischer interner AMS-Revisionsbericht zur Betreuung von Arbeitslosen mit nicht-deutscher Muttersprache öffentlich, der für Aufregung sorgte. Kurz, Strache und Hartinger-Klein forderten damals Reformen im AMS und hatten die beiden Vorstände vorgeladen. Bei einer Pressekonferenz Ende März betonten Strache und Hartinger-Klein, dass sie Buchinger und Kopf als AMS-Vorstände derzeit nicht ablösen wollen, sondern strukturelle Veränderungen im Arbeitsmarktservice dringend notwendig seien. Im Herbst 2017 hatte die rot-schwarze Regierung noch die Verträge der AMS-Langzeitvorstände Herbert Buchinger und Johannes Kopf ab Juli 2018 für weitere sechs Jahre verlängert.

Strukturen “bereinigen”

Sozialministerin Hartinger-Klein kündigte Ende März an, im Rahmen einer AMS-Reform einige Strukturen im Arbeitsmarktservice “bereinigen” zu wollen und eine stärkere Flexibilisierung der Budgetverwendung durch einzelne AMS-Geschäftsstellen zu ermöglichen. Auch seien die Entscheidungsprozesse im AMS-Verwaltungsrat “sehr langsam”, kritisierte die Sozialministerin damals. Der neunköpfige AMS-Verwaltungsrat besteht aus Vertretern des Finanz- und Sozialministeriums, der Arbeiterkammer, Gewerkschaft, Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung und trifft sich einmal pro Monat. Die Entscheidungen fallen per Mehrheitsbeschluss. Hartinger-Klein forderte damals auch, dass das AMS auch mehr im Bereich der Qualifizierung von Arbeitslosen unternehmen sollte.

Debatte nicht nachvollziehbar

Der Arbeitsmarktexperte der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Christopher Prinz, kann die von der schwarz-blauen Regierung angestoßene Debatte um die Effizienz des Arbeitsmarktservices nicht nachvollziehen. “Das AMS wird international als eines der effektivsten und am besten geführten Arbeitsmarkservices gesehen”, sagte der OECD-Experte Ende März in einem Zeitungsinterview. Auch für den IHS-Arbeitsmarktökonomen Helmut Hofer steht das AMS “ganz gut” da. Man dürfe nicht spezielle Probleme bei der Arbeitsmarktintegration mit der allgemeinen Effizienz des Arbeitsmarktservice vermischen, sagte Hofer.

Budget höher

Das Förderbudget des Arbeitsmarktservice (AMS) fällt 2018 mit 1,406 Mrd. Euro um 50 Mio. Euro höher aus als von der neuen schwarz-blauen Bundesregierung ursprünglich geplant, ist aber um mehr als 500 Mio. Euro niedriger als von der vorigen rot-schwarzen Regierung budgetiert, weil die Aktion 20.000 für ältere Langzeitarbeitslose von der Regierung gestoppt wurde. Das AMS-Budget 2018 ist aber höher als 2017. Zum Vergleich: Die tatsächlichen Ausgaben beim AMS-Förderbudget lagen 2017 bei 1,326 Mrd. Euro. Ende März beschloss der von Ministerien und Sozialpartnern beschickte neunköpfige AMS-Verwaltungsrat einstimmig die Budgetausgaben.

(APA)

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