An der Videokonferenz nehmen neben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Bildungsminister Heinz Faßmann und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) teil. Ziel der Abstimmung mit den Ländern ist ein koordiniertes Vorgehen mit den jeweiligen Gesundheitsbehörden.
Zuletzt hatten sich die Gesundheitsreferenten am Freitag mit Anschober zu den Antigen-Massentests beraten. Sie forderten dabei rasch ein entsprechendes Konzept und den parallelen Ausbau der Infrastruktur. "Mit der aktuellen, extrem belasteten Struktur von Personal über Logistik bis hin zu IT wird das nicht machbar sein", sagte der Salzburger Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl (ÖVP), derzeit Vorsitzender der Gesundheitsreferenten.
Noch einige offene Fragen
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betonte, dass die für die Massentests vorgesehenen Antigentests vor allem bei einem negativen Ergebnis eine gute Aussagekraft hätten. "Aber wir wissen, dass sie einen nicht zu vernachlässigbaren Anteil an falsch positiven Ergebnissen haben." Auch für die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) stellten sich noch viele Fragen. Man habe zwar ein paar Infos bekommen, wie es ablaufen könnte. "Aber wir müssen mehr wissen, um das gut koordinieren zu können."
An der Beratung am Montag nimmt auch der Präsident des Gemeindebunds, Alfred Riedl (ÖVP), teil, geht es doch auch darum, wie die Kommunen die Massentests handhaben. Den Städtebund vertritt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
Vorbild Südtirol
Gerald Schimpf, einer der Einsatzleiter des Corona-Krisenstabs im Gesundheitsministerium, hat unterdessen die SARS-CoV-2-Massentests in Südtirol am vergangenen Wochenende an Ort und Stelle mitverfolgt. Er habe "so eine Art Schulterschluss" beobachtet, Bevölkerung, Freiwilligenorganisationen, Gemeinden - "wirklich alle" hätte die Aktion unterstützt, sagte er im Ö1-Morgenjournal. "Es hat ein sehr gutes Commitment der Bevölkerung gegeben. Das heißt, es haben wirklich sehr viele auch wirklich teilnehmen wollen", berichtete Schimpf.
Auf organisatorischer Seite müsse man "den Prozess von vorne bis hinten betrachten. Das heißt, einerseits das Logistisch-Operative, wo man sieht, ist genug Ausrüstung vorhanden, sind die Testkits vor Ort", andererseits die digitalen Prozesse bis hin zur wichtigen Frage, ob die Daten gut genug aufbereitet werden, um sie für das jeweilige epidemiologische Meldesystem zu verwenden, ebenso für das Contact-Tracing, "für die Behörden, für das Nachtesten". Hier dürfe es "wirklich keinen Bruch" geben und das Vorgehen im Anschluss an das Testen müsse entsprechend gut und machbar gestaltet sein.
Hybridsystem
Südtirol habe ein teils digitales, teils analoges "Hybridsystem" gewählt. "Man konnte sich, also um ein konkretes Beispiel zu nennen, digital auf einer Homepage sehr niederschwellig für das Testangebot anmelden, hat einen Timeslot zugewiesen bekommen, hat sich das ausdrucken können, mit dem in die Teststraße, vor Ort hat man mit Papier gearbeitet, da wurden die Daten erfasst, mit dem Testergebnis verknüpft und dann auch so wieder in die Datenbank eingegeben."
Am Ende erhielten die Testpersonen das Ergebnis per SMS oder E-Mail zugestellt, schilderte Schimpf. Teilweise hätten allerdings Mail-Adressen oder Telefonnummern gefehlt: "Das heißt, man konnte die Person zwar kontaktieren und über ihr Ergebnis informieren, aber diese Zwei-Faktor-Authentifizierung und das Zertifikat über den Test zu bekommen, war nicht immer wirklich zeitnah gewährleistet", berichtete er von den Erfahrungen der Südtiroler Behörden. Insgesamt hätten die Abläufe dort aber sehr gut funktioniert.
(APA)
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