„Der Nationalpark Tumucumaque ist das größte Urwald-Schutzgebiet der Welt“, versicherte Staatspräsident Fernando Henrique Cardoso am Donnerstag bei der Unterzeichnung des Gründungsdekrets in Brasilia. Das Reservat im nördlichen Bundesland Amapa ist mit einer Fläche von 38.000 Quadratkilometer größer als Belgien. Tumucumaque werde spezifische Gebiete unter anderem für Ökotourismus sowie für Umweltforschung haben, hieß es.
Mit der Einweihung von Tumucumaque erhöht sich die Gesamtfläche der Urwald-Schutzgebiete in Brasilien auf 174.500 Quadratkilometer. Das entspricht der Hälfte der Fläche Deutschlands. „Wir Brasilianer haben das Zeug, zu Führern der internationalen Umweltschutzbewegung zu werden“, meinte Cardoso, der auch ein Umweltschutz-Gesetzespaket verabschiedete.
„Wir kommen in unserem Bemühen, zehn Prozent des Amazonas-Urwalds in Naturschutzgebiete zu verwandeln, sehr gut voran“, meinte Cardoso. Man sei nicht weit vom Ziel entfernt, benötige für das Vorhaben aber sehr viel Geld. Cardoso sagte, er wolle sein Projekt zum Schutz der Regenwälder auf dem Gipfel für nachhaltige Entwicklung (Rio+10) in Johannesburg vorstellen und dabei um finanzielle Hilfe der reichen Länder, der internationalen Finanzinstitutionen wie Weltbank sowie von Nichtregierungsorganisationen wie dem World Wildlife Fund (WWF) bitten.
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