Reduzierte Haftstrafen für Steinigung
Wie die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi am Samstag meldete, verurteilte das Gericht in Mardin im Südosten der Türkei den Bruder am Freitagabend zunächst zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Tötung seiner Schwester und zu 27 Jahren wegen Tötung ihres Geliebten. Die Strafe wurde dann wegen der guten Führung des Angeklagten vor Gericht und der Tatsache, dass er zu seiner Tat provoziert worden sei, in 20 Jahre und acht Monate Haft umgewandelt. Die zunächst ebenfalls höheren Haftstrafen der beiden Cousins wurden auf 17 Jahre und sechs Monate beziehungsweise zwölfeinhalb Jahre verringert. Fünf weitere angeklagte Männer wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen.
Die 35-jährige Semse Allak aus einem Dorf in der Provinz Mardin war mit Steinigung bestraft worden, weil sie eine verbotene Beziehung zu einem Nachbarn eingegangen war und schwanger wurde. Sie starb fünf Monate später in einem Krankenhaus. Kein Angehöriger erschien zu ihrer Beerdigung, die von Frauenorganisationen organisiert wurde. Der Fall ist Gegenstand eines Films und eines Theaterstücks und wurde von türkischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen wiederholt angeführt, um die türkische Regierung dazu zu bringen, eine härtere Bestrafung so genannter Ehrenmorde in die Wege zu leiten.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.