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Red-Bull sensationell

Giancarlo Fisichella hat am Sonntag in Melbourne den ersten von 19. WM-Läufen der Formel-1-Saison 2005 gewonnen. Das österreichische Red-Bull-Team brachte gleich beim WM-Debüt sensationell beide Autos in die Punkteränge.

Der italienische Renault-Pilot siegte 5,5 Sek. vor dem Brasilianer Rubens Barrichello im Ferrari und 6,7 vor seinem spanischen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso. Red-Bull-Team brachte gleich beim WM-Debüt sensationell beide Autos in die Punkteränge. David Coulthard fuhr als Vierter knapp an einem Podestplatz vorbei, Christian Klien holte als Siebenter zwei WM-Zähler. Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) schied nach einem Unfall aus, Patrick Friesacher (Minardi) fuhr beim WM-Debüt durch und wurde 17.

So macht die Formel 1 wieder Spaß! Nach tief greifenden Regeländerungen hatte sich schon im Training ein neues Kräfteverhältnis in der seit Jahren von Ferrari einsam dominierenden WM abgezeichnet. Am Ende bestätigte Renault mit den Plätzen eins und drei, dass man vorerst das stärkste Team ist. Fisichella beherrschte das Rennen von der Pole aus souverän, Alonso fuhr den Renault von Platz 13 auf das Podium.

„Gleich das erste Rennen der Saison zu gewinnen ist großartig, das ist der beste Saisonstart für mich jemals. Das Auto war sensationell gut. Es war einfach vom Anfang bis zum Ende“, jubelte Fisichella über seinen zweiten GP-Sieg. Den er erstmals auch auf dem Podium feiern konnte. Seinen ersten Sieg in Brasilien 2003 hatte er ja erst nachträglich zuerkannt bekommen.

„Das ist zwar das erste Rennen, wir haben aber so viel Potenzial, dass ich auch für den Rest der Saison zuversichtlich bin“, freute sich Fisichella und gestand: „Ich hatte am Freitag im Qualifying viel Glück, das hat natürlich sehr geholfen. Aber erstmals seit zehn Jahren in der Formel 1 habe ich ein Spitzenauto, in dem ich mein Potenzial zeigen kann.“

Dass Ferrari auch mit dem adaptierten Vorjahres-Auto stark ist, bewies Barrichello als Zweiter. „Ich habe jede Sekunde genossen. Ferrari hat bewiesen, dass wir da und selbst mit dem alten Auto konkurrenzfähig sind. Das neue Auto wird uns noch mehr Freude machen.“ Der nach einem miserablen Training nur vom vorletzten Platz gestartete Titelverteidiger Schumacher lag auf Platz acht, als er in der 42. Runde nach einem Unfall mit seinem Landsmann Nick Heidfeld (Williams-BMW) ausschied.

Trotz aller Befürchtungen wegen der neuen Regeln entpuppte sich die „Formel-1-neu“ vorerst als Gewinn. Obwohl die Reifen so lange halten mussten wie noch nie, war kein einziger Wechsel notwendig. Lediglich drei Autos schieden aus, nur der Minardi von Christijan Albers wegen Defekt. Zunächst brachte die zweite Quali am Vormittag nur zwei Veränderungen in der Startaufstellung, beide betrafen die Österreicher. Friesacher überholt Albers wegen Defekt, Klien wurde vom Teamkollegen Coulthard auf Platz sechs verdrängt.

Der erste Start wurde nach einem Defekt von Kimi Räikkönen abgebrochen, beim Restart war Coulthard der große Sieger. Gleich in der ersten Kurve preschte er auf Platz drei vor, Klien fuhr als Sechster unmittelbar vor Montoya. Die Minardis verloren über sechs Sekunden auf den Rest und wurden schon in der 15. Runde erstmals überrundet.

Dann wurde Friesacher beim Überrunden von Coulthard angefahren. Die Schrecksekunde lief aber für beide Fahrer glimpflich ab, die sich nachher einig waren: Der Red Bull-Bolide war einfach zu schnell für den inferioren Minardi. Friesacher hatte das Rennen über vor allem alle Hände zu tun, sein Auto überhaupt auf auf der Straße zu halten.

Am Ende blieben alle Piloten und Teams bei zwei Tankstopps. Coulthard lag zwischendurch sogar lange auf Platz zwei, nach dem zweiten Stopp kamen aber beide Red-Bull-Piloten nicht mehr an ihre Topzeiten heran. Klien profitierte vom Schumacher-Ausfall, Coulthard hatte letztlich keine Chance mehr, Alonso einzuholen.

Trotzdem waren die “Österreicher“ zweitbestes Team und damit besser als Ferrari oder die ebenfalls hoch gespielten McLaren-Mercedes mit Juan Pablo Montoya auf Platz sechs und Räikkönen auf Rang acht. Erstaunlich schwach waren die im Vorjahr so beeindruckenden BAR-Honda. Jenson Button und Takuma Sato landeten nur auf den Plätzen elf und 14, fuhren aber kurz vor Ende vorzeitig in die Box und beendeten das Rennen nicht.

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