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Red-Bull-Erbe überträgt Konzernanteil an Treuhänder

Red-Bull-Erbe übergibt Unternehmensbeteiligung an Treuhänder
Red-Bull-Erbe übergibt Unternehmensbeteiligung an Treuhänder ©redbullcontentpool/Tim Tramnitz
Red-Bull-Erbe übergibt Beteiligung im Wert von rund 1,1 Milliarden Dollar an Genfer Fides Trustees.
Red Bull machte im Vorjahr rund 2,4 Mrd. Euro Gewinn

Am 20. Mai hat Chalerm Yoovidhya, Sohn des thailändischen Red-Bull-Mitbegründers Chaleo Yoovidhya, seine Unternehmensbeteiligung an der Red Bull GmbH an die Fides Trustees SA in Genf übertragen. Dies geht aus einem aktuellen Eintrag im österreichischen Firmenbuch hervor. Die Treuhandgesellschaft mit Sitz in der Schweiz gilt als Dienstleister für wohlhabende Familien und Einzelpersonen mit komplexen Vermögensstrukturen.

Unklarheit über Endbegünstigte

Die übertragenen zwei Prozent Anteile entsprechen laut dem Bloomberg Milliardärsindex einem geschätzten Wert von rund 1,1 Milliarden Dollar. Wer künftig wirtschaftlich über die Anteile verfügt oder aus welchem Anlass die Übertragung stattfand, wurde im Firmenbucheintrag nicht ersichtlich. Auch Fides Trustees selbst nahm auf Anfrage keine Stellung, betonte jedoch auf ihrer Website, dass man internationale Klientel bei der Strukturierung ihres Vermögens unterstütze – insbesondere bei familiären Veränderungen.

Red Bull äußert sich nicht

Weder Red Bull noch die in Hongkong ansässige TCP Group, die weiterhin 49 Prozent der Anteile am Unternehmen hält, reagierten auf Medienanfragen. Auch Chalerm Yoovidhya, der gemeinsam mit drei Red-Bull-Führungskräften den Antrag unterzeichnet hatte, äußerte sich nicht öffentlich. Die Leitung des Unternehmens liegt seit dem Tod des Mitbegründers Dietrich Mateschitz im Jahr 2022 in österreichischen Händen.

Vom Jetlag-Kurmittel zum Milliardenkonzern

Die Red-Bull-Geschichte begann in den 1980er Jahren mit einer Kooperation zwischen Mateschitz und Chaleo Yoovidhya, der in Thailand ein koffeinhaltiges Tonikum vertrieb. Die entscheidende Neuerung: das Getränk wurde mit Kohlensäure versehen und 1987 unter dem Namen "Red Bull" in Österreich eingeführt. Seither entwickelte sich das Produkt zur weltweit dominierenden Marke im Segment der Energydrinks.

Im Jahr 2024 verkaufte das Unternehmen weltweit 12,7 Milliarden Dosen und erwirtschaftete einen Umsatz von 11,2 Milliarden Euro. Bloomberg schätzt den Gesamtwert der Anteile der Familie Yoovidhya auf rund 27,9 Milliarden Dollar. Die restlichen 49 Prozent der Anteile hält Mark Mateschitz, Sohn des österreichischen Mitbegründers.

Häufige Fragen zum Thema

Was bedeutet die Übertragung für Vorarlberg?

Die operative Führung von Red Bull bleibt in Österreich. Auswirkungen auf Vorarlberg sind derzeit nicht bekannt.

Wer ist betroffen?

Betroffen ist die Eigentümerstruktur der Red Bull GmbH. Die Anteile des thailändischen Mitbegründers wurden übertragen.

Weitere Informationen?

Quelle: Die Presse, 3. Juni 2025; Bloomberg; Firmenbuch Österreich.

(VOL.AT)

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