Rechtsextremer in BBC-Show: Sturm der Entrüstung

Bis zu 30 Demonstranten stürmten das BBC-Gebäude in West-London, um Griffins Auftritt zu verhindern. Die Polizei war mit Dutzenden Beamten im Einsatz. Die Protestierenden zündeten auch Rauchbomben. Zahlreiche Politiker und Aktivisten forderten die renommierte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt auf, den Rechtsextremisten wieder aus der Sendung “Question Time” auszuladen.
Die Nationalistenpartei nimmt laut Satzung nur weiße Mitglieder auf. Sie hatte bei den Europawahlen im Juni zwei Sitze im Straßburger Parlament gewonnen, Griffin ist damit gewählter Europaabgeordneter. Kabinettsminister Peter Hain kritisierte: “Wenn man sie (rassistische Parteien) genauso wie andere behandelt, dann gewinnen sie an Boden. Wir haben das in Nazi-Deutschland gesehen.” Die BBC hatte bereits am Vortag Hains Einspruch gegen den Auftritt abgelehnt. Griffin war 1998 wegen Rassenhasses zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und immer wieder in Zusammenhang mit der Leugnung des Holocaust gebracht worden.
BBC-Intendant Mark Thompson verteidigte die Einladung in die Sendung. Er berief sich in einem Gastbeitrag in der Zeitung “The Guardian” auf das “zentrale Prinzip der Unabhängigkeit”. Die BBC wolle “die gesamte Bandbreite der politischen Perspektiven anhören”. Eine Zensur der BNP im Rundfunk könnte nur die Regierung, nicht aber der Sender verhängen. Premierminister Brown meinte, der Auftritt könne die “schreckliche Politik” der BNP bloßstellen.
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