Es war zunächst unklar, wer für die Bombardierung verantwortlich war. Die syrische und russische Luftwaffe fliegen regelmäßig Angriffe auf Ziele von Rebellen in Aleppo und im Umland der umkämpften Stadt. Die in London ansässige “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte” berichtete von zahlreichen Verletzten, viele von ihnen schwer. Demnach starben allein zehn Menschen, als in dem Stadtteil Al-Shaar das Viertel um ein Krankenhaus getroffen wurde. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netz von Informanten. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum zu überprüfen.
Zeitgleich berichtete die Beobachtungsstelle unter Berufung auf Aktivisten aus dem umkämpften Gebiet in Nordsyrien, IS-Anhänger hätten sich aus mehreren Dörfern um die Städte Marea und die Stadt Azaz, nördlich von Aleppo, zurückgezogen. Die beiden Orte sind die letzten größeren Städte, die Rebellen nördlich der Metropole Aleppo kontrollieren.
Dem IS war es im Mai gelungen, die Verbindung zwischen Marea und Azaz zu kappen und das dortige Rebellengebiet in zwei Teile zu trennen. Zehntausende Flüchtlinge sitzen in der Region fest, unter anderem weil die Türkei ihre Grenzen geschlossen hat. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) schätzt die Zahl der Vertriebenen in dem Gebiet auf rund 160.000.
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