AA

Real-Serie vor Madrider Cup-Derby gerissen

Erste Pflichtspiel-Niederlage nach 22 Siegen
Erste Pflichtspiel-Niederlage nach 22 Siegen
Real Madrid ist doch noch zu schlagen. Nach 22 Pflichtspielsiegen in Folge gab es für die "Königlichen" am Sonntag in der spanischen Fußball-Liga mit dem 1:2 bei Valencia wieder einmal keinen Sieg. Es war die erste Niederlage für den Tabellenführer seit dem 1:2 im Derby gegen Atletico am 13. September und das ausgerechnet vor dem anstehenden direkten Duell mit dem Stadtrivalen im Cup am Mittwoch.


In der Tabelle änderte sich an Reals Spitzenposition nichts, da auch Verfolger FC Barcelona patzte, auswärts Real Sociedad knapp 0:1 unterlag. Real führt damit bei einem ausgetragenen Spiel weniger weiter einen Punkt vor Barca und Titelverteidiger Atletico, dem Gewinner der 17. Runde. Valencia liegt mit fünf Zählern Rückstand auf Rang vier.

Die Ansprüche von Fans und Medien an das Millionärs-Ensemble sind so groß, dass die Profis und Coach Carlo Ancelotti trotz der spanischen Rekord-Siegesserie mit einer Traum-Torbilanz von 80:10 und vier Titeln im Jahr 2014 schon nach der ersten Schlappe seit 110 Tagen harte Kritik ertragen müssen. Die Stürmer Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Karim Benzema hätten sich in Valencia sehr lauffaul präsentiert und wie “bei einem Benefizspiel agiert”, schimpfte die Sportzeitung “Marca”.

Ronaldo war im Mestalla nach seinem frühen Führungstreffer per Handelfmeter (13.), seinem bereits 26. Ligator, harmlos geblieben. Valencia drehte in der hart umkämpften Partie dank Antonio Barragan (51.) und Nicolas Otamendi (64.) noch den Spieß um. Das Sportblatt “AS” sieht die Schuld beim Trainer: “Ancelotti verschleißt die Stammspieler”, heißt es. In Valencia habe der Gegner mit insgesamt 107 Kilometern die Real-Profis (98) in Grund und Boden gerannt.

Ancelotti beteuerte unterdessen, eine Niederlage nach 22 Siegen sei normal und werde der Moral seiner Schützlinge keinen Abbruch tun. Nach dem K.o. der müden Riesen des spanischen Fußballs steht aber nicht nur der italienische Trainer im Kreuzfeuer der Kritik.

Nach der ersten Niederlage nach elf Spielen durch ein Kopfball-Eigentor von Jordi Alba (2.) wurde auch Barcelona-Coach Luis Enrique in den Medien attackiert. Der oft als Dickkopf kritisierte Coach setzte die Stürmerstars Lionel Messi und Neymar überraschend auf die Bank und wechselte sie erst in der zweiten Hälfte ein – eine “Selbstmord-Strategie”, so “Marca”. “Ich wollte kein Risiko eingehen, bei den Spielern, die erst aus dem Urlaub zurückgekommen sind”, verteidigte sich Luis Enrique. Das Duo war erst seit Freitag wieder im Kreise der Mannschaft. Messi fehlte am Montag übrigens beim Training. Offizielle Begründung: Magen-Darm-Probleme.

Am Montag gab Barcelona die Trennung von Sportdirektor Andoni Zubizarreta bekannt. Dem früheren spanischen Teamgoalie waren auch einige Transferflops angelastet worden. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, zumal auch sein Assistent Carles Puyol seinen Hut nahm. Der ehemalige Barca-Verteidiger gab seinen Rücktritt via Facebook bekannt.

Meister Atletico rückte den Giganten unterdessen wieder näher. Gegen Real wird Nationalstürmer Fernando Torres nach siebeneinhalb Jahren wieder das rot-weiße-Trikot tragen. Torres wurde am Sonntag bei seiner Präsentation von mehr als 40.000 Fans begeistert begrüßt. Doch eventuell wächst eine andere Konkurrenz heran. “Unsere größten Erfolge kommen noch”, warnte Valencia-Trainer Nuno Espirito Santo.

Barcelona bekommt es im Cup-Achtelfinal-Hinspiel erst am Donnerstag zu Hause mit Elche zu tun. Levante mit Andreas Ivanschitz misst sich schon am Dienstag auswärts mit Malaga. Am Wochenende folgt in der Liga ein großer Schlager, hat doch Barcelona am Sonntag Atletico zu Gast. Real empfängt schon am Samstag Espanyol Barcelona.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Fußball
  • Real-Serie vor Madrider Cup-Derby gerissen