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Real hofft auf "Wunder von Madrid"

Wie 24 Stunden zuvor der Erzrivale aus Barcelona beim 0:4 in München ist auch Real Madrid auf deutschem Boden auf verlorenem Posten gestanden. Die "Königlichen" gingen im zweiten Champions-League-Semifinal-Hinspiel am Mittwoch in Dortmund 1:4 (1:1) unter und brauchen damit am Dienstagabend (20.45 Uhr) schon ein Fußball-Wunder, um noch ins Finale am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion einzuziehen.


“Real hat international einen so guten Ruf wegen seiner Leistungen in Rückspielen”, betonte Ex-Torjäger und Club-Direktor Emilio Butragueno in einem Interview mit “Canal Plus”. “Wenn wir das geschafft haben, dann können sie es auch”, meinte “El Buitre” (“Der Geier”) mit Verweis auf den 11. Dezember 1985, als er und seine Real-Kollegen mit einem 4:0-Heimtriumph im Achtelfinal-Rückspiel über Borussia Mönchengladbach eine 1:5-Hinspiel-Niederlage wettgemacht und am Ende den UEFA-Cup erfolgreich verteidigt hatten.

In punkto Können ist dem Star-Ensemble ein neuerliches “Wunder von Madrid” zuzutrauen, ist es doch seit Jänner 2012 in Heimspielen ungeschlagen. Aber der kolportierte “Spieleraufstand” gegen Trainer Jose Mourinho scheint nun auch auf dem Feld ausgetragen zu werden. So gab Real-Kapitän Sergio Ramos nach dem Debakel in Dortmund zu Protokoll: “Es hat uns die Hingabe gefehlt, angefangen bei mir, aber auch den anderen zehn auf dem Platz.”

Mourinho versuchte, das Ramos-Zitat abzuschwächen. “Ich ziehe es vor zu sagen, dass sie wollten, aber nicht konnten”, erklärte der exzentrische Portugiese, der mittlerweile der Mehrheit der Real-Spieler ein Dorn im Auge sein soll, und strapazierte das Prinzip Hoffnung. “Ein 1:4 ist aufholbar. Wir brauchen jetzt ein perfektes Rückspiel. Jeder muss seinen Teil beitragen, dann können wir vielleicht auch das schaffen, was Dortmund heute geschafft hat.”

Das Madrider Sportblatt “Marca”, die meist gelesene Tageszeitung in Spanien, ging mit Real nach der “beklagenswerten” Vorstellung hart ins Gericht und schrieb von der “schlechtesten” Leistung der Madrilenen in der Ära Mourinho seit dem 0:5-Debakel Ende November 2010 in Barcelona. Damit droht “Mou” auch im dritten Anlauf zu scheitern, jenes Ziel zu realisieren, für das er von Real vor drei Jahren nach seinem Champions-League-Triumph mit Inter Mailand verpflichtet worden war: Den zehnten Sieg im wichtigsten Europacup-Bewerb (“La Decima”).

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