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Rückläufiger Umsatz für Vorarlberger Seilbahnen im Winter 2008/09

©VN/ Harald Hronek
Götzis, Feldkirch - Die zu Ende gehende Skisaison hat der Vorarlberger Seil­bahnwirtschaft ein Umsatzminus von geschätzten 3 Prozent im Vergleich mit dem Vorwinter beschert. In den höher gelegenen Skigebieten gingen die Umsätze zwischen 3 und 6 Prozent zurück.

Die nieder gelegenen Skigebiete profitierten jedoch von den ausgezeichneten Schneebedingungen mit Umsatzzuwächsen von 10 bis 20 Prozent, berichteten am Donnerstag Wolfgang Beck, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV), und Fachgruppengeschäftsführer Friedrich Lins im Vorfeld der 41. Vorarlberger Seilbahntagung in Götzis (Bezirk Feldkirch).

 

Absolute Zahlen konnten Beck und Lins vorerst nicht nennen, diese würden erst in der kommenden Woche bei der österreichischen Seilbahntagung bekanntgegeben. Den gesunkenen Umsatz gegenüber der “sehr guten Vorsaison” begründeten Beck und Lins vor allem mit den schlechten Wetterverhältnissen im Februar. “Bis Ende Jänner gab es Umsatzzuwächse von 25 Prozent, anschließend hat das miserable Wetter das Ergebnis reduziert”, sagte Beck. Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe noch keine wesentliche Rolle gespielt. “Grundsätzlich können wir mit der abgelaufenen Wintersaison noch zufrieden sein”, so der Fachgruppen-Obmann.

Beck und Lins mussten allerdings bekennen, dass manche nieder gelegene Skigebiete “auch nach so einer Saison” keine schwarzen Zahlen schreiben können. Allgemein stellte Lins fest, “dass es sehr viele versteckte Leistungen gibt, da wird sich etwas ändern müssen”. So werde etwa die Beschneiung zunehmend von Beschneiungsgesellschaften finanziert, an denen Hotels beteiligt sind. “Das alte Modell, dass die Seilbahnwirtschaft das bezahlt, ist am Auslaufen”, sagte Lins. Er appellierte überdies an die Politik, bei den Gesetzesvorgaben “Vernunft und den internationalen Vergleich walten zu lassen”. Es gebe leider eine starke Tendenz zu Überregulierungen.

In Bezug auf die kommende Wintersaison herrsche große Unsicherheit, erklärte Beck. Man gehe derzeit von einem Umsatzrückgang von 10 Prozent aus. “Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch größere Marketinganstrengungen notwendig”, so der Fachgruppen-Obmann. Sehr optimistisch stimmte Lins, dass für den nächsten Winter Investitionen von mindestens 48,2 Mio. Euro (2007/08: 45 Mio.) getätigt werden, davon gingen etwa drei Viertel in die Seilbahntechnik. Es habe sich gezeigt, dass sich Investitionen lohnen: “Der Kunde ist sehr mobil und sucht sich die Gebiete mit dem entsprechenden Angebot aus”, sagte Lins.

Mit gezielten Aktionen versuche man auch im nächsten Winter, Kinder und Jugendliche zum Skifahren zu animieren. Laut einer Umfrage unter 339 jugendlichen Skifahrern zeigen sich die Heranwachsenden mit den Rahmenbedingungen in Vorarlberg zufrieden. Zukunftsforscher Andreas Reiter betonte, dass auf den Tourismus-Märkten Produkt-Differenzierung und Innovation entscheidende Erfolgsfaktoren der Zukunft seien. Christian Schützinger, Geschäftsführer der Vorarlberg Tourismus GmbH, stellte die “V-Card” vor, mit der Einheimische und Gäste zwischen Mai und Oktober verschiedene Sommer-Angebote in Vorarlberg nützen können.

 

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