Noch umkreist Tiangong 1 die Erde, doch schon bald soll die ausrangierte Station den Weg zurück nach unten finden. Zwei Fragen stellen sich dabei: Wann und wo prallt sie auf?
Holger Krag arbeitet für die Europäische Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt und ist Leiter der Abteilung für Weltraumschrott: “Wir haben heute eine Vorhersageunsicherheit von einem Tag, so um den Tageswechsel 31. März auf 1. April, aber in einem Tag aufgrund der hohen Geschwindigkeit macht die Station noch mehrere Umläufe um die Erde, so dass man es geographisch noch nicht sehr genau einschränken kann. Es gibt eine Tatsache, die man auf jeden Fall festschreiben kann: Zwischen 43 Grad Süd und 43 Grad Nord, dort liegen alle Orte, die von dem Wiedereintritt betroffen sein können. Außerhalb dieser geographischen Breiten kann der Wiedereintritt nicht stattfinden.”
Kein Trümmerregen
Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre werde allerdings nicht die komplette Station zu Boden stürzen, so Krag: “Zehn, 20 Minuten später sind die Fragmente dann am Boden – nicht alle, sondern nur die aus hitzefestem Material gebaut sind können das Wiedereintreten überleben – und auch nicht an einem Ort, sondern relativ weit verteilt, tatsächlich über eine Strecke von 1000 Kilometern oder sogar mehr. Man darf sich das aber nicht als so einen dichten Trümmerregen vorstellen, sondern es ist eher so, dass man alle Dutzend Kilometer vielleicht mal ein Fragment findet.”
Der Absturz ist derzeit beliebtes Gesprächsthema. Doch so selten, weiß Holger Krag, ist der Vorgang nicht.
“Auch wenn solche unkontrollierten Wiedereintritte mehr oder weniger zu dem monatlichen Risiko gehören, weil das sehr oft vorkommt: Wenn man dann in Betracht zieht, dass bereits 30.000 Tonnen in der gesamten Geschichte der Raumfahrt wiedereingetreten sind und kein einziger Fall bekannt ist, wo jemandem etwas passiert ist, da wird einem klar, dass das Risiko sehr klein ist, auch im Fall dieser Tiangong-Station.”
Tiangong 1 war seit 2011 im Weltall
Tiangong war im Jahr 2011 an Bord einer Trägerrakete in die Umlaufbahn geschossen worden. Seit dem Jahr 2016 besteht kein Funkkontakt mehr zur Station. Eine gesteuerter Absturz ins Meer ist damit unmöglich.
(Reuters)
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