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Rauchverbot in Clubs und Konzerthallen: Probleme bei Umsetzung

Konzertveranstalter haben Probleme das Rauchverbot umzusetzen.
Konzertveranstalter haben Probleme das Rauchverbot umzusetzen. ©Bilderbox.at
Seit rund eineinhalb Jahren betrifft das gesetzliche Rauchverbot auch größere Clubs und Konzerthallen: Dennoch haben Veranstalter große Probleme bei der Umsetzung.

Man bemühe sich aber, die Bestimmungen möglichst lückenlos umzusetzen, wurde versichert. An den Beschilderungen liegt es wohl kaum. Egal ob etwa im Flex oder in der Gasometer-Konzerthalle, das Rauchverbot ist ausgeschildert. Fragt sich, warum es dann noch immer passieren kann, dass in rauchfreien Zonen gequalmt wird – sehr zum Ärger der Nichtraucher. “Es gibt viele, die es einfach nicht wissen”, erklärte Lukas Grünbichler von der Agentur Fusion Events, die unter anderem den Wiener Club Passage betreibt. Sehr oft handle es sich dabei allerdings um Touristen, die nur kurz in Wien sind und keine Ahnung vom Rauchverbot hätten.

Nicht alle halten sich an Rauchverbot

Als eine Frage des Respekts sieht das eher Elisabeth Strobl von der Wiener Stadthalle: “Es gibt immer wieder ein paar Unverbesserliche, obwohl in der ganzen Halle grundsätzlich Rauchverbot herrscht”, bestätigte die Pressesprecherin. “Da können wir dann nur vermehrt Durchsagen machen, aber ganz erwischen wir sie nie.” Vor allem bei großen Konzerten – wie zuletzt beim Lenny Kravitz Konzert – sei es besonders schwierig, an den Stehplätzen hart durchzugreifen. Trotzdem würden sich Verbesserungen abzeichnen, da das Personal vermehrt geschult werde, ein besonderes Augenmerk auf Raucher zu haben.

Rausschmiss bei brennender Zigarette

Ein ähnliches Szenario kennt auch Muff Sopper, der die Gasometerhalle betreibt: “Ein paar Außenseiter gibt es immer und ein paar von ihnen werden auch erwischt.” Diese würden unverzüglich aufgefordert werden, ihre Zigaretten auszudämpfen. Tun sie das nicht, würden sie hinausgeschmissen werden. Gegenüber der APA ließ Sopper mit durchaus ungewöhnlichen Ideen aufhorchen, um rauchfreie Zonen bei Veranstaltungen durchzusetzen: “Zigaretten müssten schon beim Einlass weggenommen werden, aber das würde zu weit führen und ist gesetzlich nicht erlaubt”, scherzte er.

Relativ gut scheint das Rauchverbot in der Arena eingehalten zu werden. “Wir haben es von Anfang an relativ kompromisslos umgesetzt im Interesse der Künstler und Mitarbeiter. Das heißt, es gab nicht so wie bei anderen, einmal Rauchverbot und einmal nicht”, sagte Markus Oralek, Obmann des Vereins Forum Wien, der die Arena betreibt. Man sei aber auch von Anfang an sehr streng kontrolliert und bei Verstößen angezeigt worden. Daher hätte man sich eine mildere Umsetzung des Verbots nicht leisten können. Über die große Akzeptanz der Besucher zeigte sich Oralek erfreut: “Ich hab jetzt selber ein paar Mal Security gemacht und war überrascht, wie gut das funktioniert. Selbst viele betrunkene Menschen akzeptieren es, wenn wir sie drauf hinweisen, dass sie hier nicht rauchen dürfen.”

Rauchverbot braucht Zeit

In den Szenelokalen wie dem Flex oder im Chelsea betonte man, dass man versuche, die Regeln einzuhalten und das Gesetz bestmöglich umzusetzen – allerdings: “Ab einer bestimmten Uhrzeit wird es schwierig, ein paar wenige Raucher dazu zu bewegen, zum Rauchen hinauszugehen”, betonte eine Chelsea-Kellnerin: “Die sind dann einfach zu faul.”

Grundsätzlich – und da waren sich fast alle Lokalbetreiber und Veranstalter einig – werde aber seit der Einführung des Rauchverbots (mit 1. Juli 2010, Anm.) weniger geraucht. Es brauche einfach nur Zeit, bis sich das Gesetz umsetzen lasse, so der Tenor.

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