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Rassismus in Serie A entsetzt Sport und Politik

Blatter will "handeln, nicht nur reden"
Blatter will "handeln, nicht nur reden"
Der italienische Fußball findet kein Rezept gegen den Rassismus in seinen Stadien und beklagt die nächste Eskalation. Nach den Schmähgesängen gegen Milan-Stürmer Mario Balotelli und der Spielunterbrechung am Sonntag in Mailand reagierten Sportler und Politiker erneut entsetzt. "Jetzt nehmen die rassistischen Vorfälle eine besorgniserregende Häufigkeit an", meinte die "Gazzetta dello Sport".


AC Milans Trainer Massimiliano Allegri, dessen Team wiederholt das Ziel der Anfeindungen war, kritisierte: “In Italien gibt es leider immer noch dieses rückständige Denken.” Beim 0:0 zwischen Milan und AS Roma stoppte Schiedsrichter Gianluca Rocchi die Partie wegen rassistischer Sprechchöre für etwa eineinhalb Minuten. Roms Kapitän Francesco Totti versuchte die eigenen Anhänger zur Vernunft zu bringen, um einen Spielabbruch zu verhindern.

FIFA-Chef Joseph Blatter forderte erneut ein konsequentes Vorgehen gegen Rassismus. “Entsetzt über die rassistischen Beschimpfungen in der Serie A gestern Abend”, schrieb er am Montag auf Twitter. “Das Thema in Angriff zu nehmen, ist kompliziert, aber wir müssen handeln, nicht nur reden”, mahnte der Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA), der vor kurzem eine Task Force gegen Rassismus gegründet hatte.

Auch Roms Bürgermeister Gianni Alemanno solidarisierte sich mit Balotelli: “Der Sport darf nicht beschmutzt werden”, betonte er via Twitter. Milans Kapitän Massimo Ambrosini forderte ein noch härteres Durchgreifen: “So eine Dummheit darf nicht toleriert werden.”

Der Rassismus-Eklat ist für Milan der zweite größere Vorfall binnen weniger Monate. Im Jänner hatte Kevin-Prince Boateng bei einem Testspiel nach andauernden Schmährufen das Feld verlassen und damit erstmals in Italien einen Spielabbruch wegen Rassismus ausgelöst.

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