Dort wurde die Radarbox gestern Abend mit dem Einsatz eines Baggers von der Altacher Polizei exhumiert. Das 100.000 Euro teure Gerät ist nach den sieben Monaten in seinem feuchten Grab allerdings nicht mehr zu gebrauchen. Die Burschen hatten die Box außerdem mit einem Vorschlaghammer malträtiert und die gesamte Elektronik zerstört.
Das Komplott konnte dank eines Zeugen aufgedeckt werden, wie der leitende Ermittler Hans Schmied im VNGespräch schildert: Der 19-Jährige war nachts am 13. Mai auf dem Weg zur Disko ,EnjoyÑ und wurde mit überhöhter Geschwindigkeit in Höhe des Altacher Feuerwehrhauses geblitzt. Wegen der befürchteten Strafe alarmierte er seine Freunde, die ihm helfen sollten, die Radarbox zu beseitigen. Ein Passant beobachtete jedoch das Fahrzeug und merkte sich das Kennzeichen.
Abschleppseil
Die vier Freunde des Hauptverdächtigen eilten laut Polizei sofort nach dem Anruf zur Rettung herbei, spannten ein Abschleppseil um das unliebsame Beweismittel und rissen das Gerät aus der Verankerung. Mit vereinten Kräften hievten sie es in den Kofferraum. Dann ging es laut den Ermittlern zuerst in Richtung Rheinauen, wo ein weiterer Kumpel die Fracht übernahm und die Box mit seinem Kleinbus zum Schrebergarten des Vaters des Geblitzten ins Lustenauer Ried brachte. Nachdem die sechs Burschen ihre Wut mit Hämmern an der Radarbox ausgelassen hatten, beerdigten sie diese in einem Erdloch, das Grab wurde zudem mit Pflastersteinen versiegelt. Dank des Zeugenhinweises konnte die Polizei Altach die sechs Burschen nach siebenmonatigen Ermittlungen und mehreren Haussuchungen überführen – einer knickte bei der Einvernahme ein und gestand die Verschwörung. Auf die Radargegner warten nun ein Strafverfahren und immense Schadenersatzzahlungen.
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