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Rapid versöhnte Fans mit 4:1

Vielleicht war es die Rückkehr von Steffen Hofmann, vielleicht ein mit 16.900 Zuschauern fast ausverkauftes Hanappi-Stadion, das Fußball-Rekordmeister Rapid am Sonntag zu einem 4:1 (3:0)-Sieg gegen Sturm Graz inspiriert hat.

Nach der Niederlage zum Bundesliga-Auftakt in Mattersburg rehabilitierten sich die Wiener mit einer fulminanten ersten Hälfte, danach gab allerdings Sturm den Ton an. „Jetzt sind wir ein Titelkandidat“, meinte sogar Kapitän Helge Payer.

Der Team-Torhüter musste seine Arbeit erst nach der Pause aufnehmen, denn in der ersten Hälfte kamen die Grazer nur selten über die Mittellinie. Rapid spielte die mit drei Minuspunkten in die Saison gestarteten Steirer regelrecht an die Wand und erzielte dabei teils herrliche Tore. Der Höhepunkt war der 55-m-Weitschuss von Peter Hlinka, der den an diesem Tag schwachen Grzegorz Szamotulski aus der eigenen Hälfte überhob.

„Ich hab vorher schon gesehen, dass der Tormann weit vorne steht. Dann habe ich es einfach versucht. Es war auch Glück dabei“, erklärte der Slowake. Die zweite Hälfte holte die Rapidler aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und zeigte, dass die Wiener als Mannschaft noch nicht ganz gefestigt sind. „Er herrscht gedämpfte Euphorie“, umschrieb es Payer, „Die erste Hälfte war sensationell, in der zweiten sind wir dann eingebrochen.“

Von den fünf guten Chancen nach dem Seitenwechsel nutzten die Gäste aus Graz nur eine, kamen durch den eingewechselten Mark Prettenthaler auf 1:3 heran. „Es wäre fast noch interessant geworden“, erklärte Sturm-Veteran Frank Verlaat. „Rapid war in der zweiten Hälfte schlecht. Allerdings nicht so schlecht wie wir in der ersten“, gestand der Niederländer.

Der Ärger über den verpatzten Beginn war nicht nur Trainer Franco Foda („In Zukunft spielt nur mehr der, der Leistung bringt“) anzumerken, auch Adam Ledwon war angesichts der Gegentreffer in Rage. „Die Tore, die wir bekommen haben, bekommt man nur im Kindergarten“, ärgerte sich der Pole. Für Sturm steht am kommenden Samstag in Mattersburg die nächste schwere Prüfung auf dem Programm, Rapid muss nach Ried.

Im Innviertel stellt sich für Rapid-Trainer Georg Zellhofer nun die schwere Frage, wen er für Steffen Hofmann aus dem „Winning Team“ nehmen soll. Das Problem könnte sich insofern lösen, als Rechtsaußen György Garics vom AC Torino heftig umworben wird. Rapid-Präsident Rudi Edlinger wartet allerdings noch auf eine Bankgarantie der Italiener, ehe er dem Transfer zustimmt. Spannend wird bei Rapid auch die Kapitänsfrage nach der Rückkehr Hofmanns. „Ich werde die Binde nicht freiwillig hergeben“, will sich Keeper Payer nicht aus seiner neuen Rolle drängen lassen.

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